Knapp einen Monat vor der Parlamentswahl in Grossbritannien hat Oppositionsführer Ed Miliband am Montag sein Wahlprogramm vorgestellt. Darin bemüht sich die Labour-Partei vor allem, ihren wirtschaftspolitischen Ruf zu verbessern.
So verspricht sie, das Staatsdefizit alljährlich zu verringern und schliesslich auf Null zu senken. Vermögende sollen stärker besteuert werden, etwa über die «Mansion tax», die für Häuser über einem Wert von zwei Millionen Pfund (2,9 Millionen Franken erhoben werden soll.
Zudem soll die Einkommenssteuer für Jahresgehälter von über 150’000 Pfund (215’000 Franken) erhöht werden. Zugleich sollen nach den Plänen von Labour Familien mit mittleren und niedrigen Einkommen entlastet werden.
«Ich bin bereit», sagte der 45-jährige Miliband am Montag vor Parteianhängern in Manchester im Nordwesten Englands. «Ich weiss, dass Grossbritannien besser sein kann.»
Die regierenden Konservativen von Premierminister David Cameron und die oppositionelle Labour-Partei liegen in Umfragen gleichauf. Eine Regierungsbildung dürfte nur mit Hilfe einer kleineren Partei möglich sein. In der jetzigen Koalition regiert Cameron mit der eher glücklosen Liberaldemokratischen Partei.
Möglich wäre auch eine Labour-Minderheitsregierung mit Unterstützung der schottischen Nationalisten von der SNP. Dominiert wird der Wahlkampf von einer Debatte über Wirtschaftsdaten, die Krise des Gesundheitssystems, die Einwanderung und den Umgang mit Europa.