Nach jahrelangen Verhandlungen haben mehr als 170 Länder einen wichtigen Schritt vorwärts im Kampf gegen den illegalen Tabakhandel gemacht. Experten aus 176 Ländern verabschiedeten ein völkerrechtlich verbindliches Protokoll zur Beseitigung des illegalen Handels mit Tabakerzeugnissen.
Die Chefin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Margaret Chan, sprach vor den Delegierten der fünften Vertragsstaatenkonferenz der Rahmenkonvention gegen den Tabakkonsum (FCTC) am Montag in Seoul von einem „bahnbrechenden Übereinkommen“. Das Protokoll tritt dann in Kraft, wenn es 40 Staaten ratifiziert haben.
Innerhalb von fünf Jahren soll dann unter anderem ein weltweites Kontrollsystem aufgebaut werden, durch das die Wege aller in einem Land hergestellten oder importierten Tabakwaren zurückverfolgt werden können. Letztlich soll das System dabei helfen, die Verbreitung von Tabakprodukten insgesamt einzudämmen.
Nach Schätzungen macht der illegale Handel elf Prozent des globalen Tabakmarkts aus. Den Regierungen entgehen schätzungsweise 40 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen.
Weitere Schwerpunkte des sechstägigen Treffens in Seoul sind Leitlinien zur Tabaksteuer sowie Empfehlungen für wirtschaftlich sinnvolle Alternativen zum weltweiten Tabakanbau.