Wenn die echten Spieler nicht ran wollen, ist uns das egal – wir spielen nämlich Fifa 16. Und als besonderes Zückerchen sind auch Frauen mit von der Partie. Der Spieltrieb-Test verrät, ob sich die Investition lohnt.
Die beliebtesten Sportarten der Schweiz sind Fussball, gefolgt von Ski, Tennis und Eishockey. Für EA Sports trifft sich das gut, sind doch Fifa und NHL auch gleich die erfolgreichsten Sportspiel-Reihen der Welt. Und so sicher wie das Amen in der Kirche erscheinen auch jedes Jahr neue Ableger der beiden Reihen. Oft sind die Veränderungen zum Vorjahr nur marginal, manchmal warten die Entwickler aber auch mit wirklichen Neuigkeiten auf.
Im Falle von Fifa 16 ist die augenfälligste Neuerung die Einführung des virtuellen Frauenfussballs. Zwar stehen nur gerade mal zwölf Frauen-Nationalteams zur Auswahl und die Schweizerinnen sind gar nicht vertreten. Auch wurde in die weiblichen Charaktermodelle augenscheinlich etwas weniger Zeit investiert als in die männlichen Counterparts. Trotzdem wollen wir den guten Willen honorien und hoffen, dass die Frauen bei den Fans gut ankommen und entsprechend bei Fifa 17 besser behandelt werden.
Ansonsten ist Fifa 16 genau so gut wie Fifa 15. Die Grafik ist abgesehen von den oben erwähnten Frauen-Charakteren höchst detailreich und die Animationen der Spieler sind durchs Band flüssig und realistisch. Auch die Stadien und die Fans sind ansprechend umgesetzt – endlich sind die Zeiten seltsamer copy-paste-Pappkameraden auf den Zuschauerplätzen vorbei. Die realen Aufnahmen von Fangesängen und Jubelschreien tun ihr Übriges, um Fifa 16 verdammt nahe an die Atmosphäre eines echten Fussballspiels zu bringen.
Wenig Neues
Natürlich sind all die beliebten Features wie Ultimate Team & Co weiter mit von der Partie. Allerdings auch an dieser Stelle: Nur wenig Innovation und Neues. Ja, einige Neuerungen wie die «Draft»-Funktion, bei denen man sich ein Team zusammenstellt, mit dem man vier Spiele bestreitet. Gewinnt man, bekommt man umso mehr Fifa-Points. Verliert man, erhält man mindestens den Spieleinsatz zurück.
Auch sonst wurde am Feintuning gearbeitet: Ein weiteres Feature ist das «No Touch Dribbling». Ist man im Ballbesitz, kann man durch Drücken des linken Bumper-Sticks den Spieler vom Ball «lösen» und den Gegner mit einer geschickten Finte täuschen. In der Praxis hat man jedoch leider selten genug Raum, um solche Manöver auszuführen, ohne den Ball zu verlieren.
Insgesamt ist Fifa 16 aber wie immer ein Pflichtkauf für Fussballfans. Wer noch keinen Fifa-Titel in der Spielesammlung hat, muss ebenfalls zugreifen. Eine Partie Fifa mit Freunden gehört zu den unterhaltsamsten Erlebnissen, die man mit den aktuellen Spielkonsolen machen kann.
Hätte Fifa 16 die Frauenpower nicht vernachlässigt, es wäre wäre ein Punkt mehr geworden – darum gibts bloss 8 von 10 Punkten.
Am Dienstag schauen wir uns dann den Sportknaller für Eis-Fans an: NHL 16 ist ebenfalls neu erschienen.
Titel: FIFA 16
Plattform: PS4 (getestet), XBOX ONE
Spieler: 1-X (offline/online)
PEGI: Ab 6 Jahren
Preis: ca. 79 Franken
Was Yan Sommer hier wohl ruft?