Die Zementhersteller Holcim und Lafarge haben sich im zweiten Anlauf auf einen Chef für den fusionierten Konzern geeinigt. Der Lafarge-Manager Eric Olsen soll den Posten übernehmen, nachdem Lafarge-Chef Bruno Lafont aus dem Rennen scheiden musste.
Olsen sei auf Lafonts Vorschlag von den Verwaltungsräten der beiden Zementkonzerne nominiert worden, teilten die Unternehmen am Donnerstag in Zürich und Paris mit.
Der 51-jährige französisch-amerikanische Doppelbürger soll sein Amt mit dem Abschluss der Fusion antreten. Gegenwärtig ist Olson Executive Vice-President Operations bei Lafarge und verantwortlich für eine Reihe wichtiger Länder einschliesslich Frankreich, USA, Brasilien und Ägypten.
Er kam 1999 zur Lafarge Group und ist seit 2007 Mitglied der Geschäftsleitung. So war er verantwortlich für die Integration von Orascom aus Ägypten mit Aktivitäten in Afrika, dem Mittleren Osten und Asien.
Holcim-Verwaltungsratspräsident Wolfgang Reitzle erklärte im Communiqué, Olsen sei mit seiner vielfältigen internationalen Erfahrung und seinem Wissen um die Kernmärkte bestens gerüstet, das fusionierte Unternehmen zum Wohl von Mitarbeitenden, Aktionären und Kunden zu führen.
Lafarge-Chef Bruno Lafont zeigte sich überzeugt, dass Olsen die Fähigkeiten habe, «die angekündigten Synergien zu realisieren und die Entwicklung und den Erfolg von LafargeHolcim sicherzustellen».
Lafont musste verzichten
Holcim und Lafarge hatten sich im März in Nachverhandlungen auf neue Bedingungen für ihren Zusammenschluss geeinigt. So wurde das Aktientauschverhältnis zugunsten von Holcim verbessert und auch vereinbart, dass Lafarge-CEO Lafont nicht wie ursprünglich vorgesehen Chef des fusionierten Konzerns wird.
Holcim hatte gemäss Insidern den Franzosen wegen seines Führungsstils abgelehnt. Auch laut der revidierten Fusionsvereinbarung kann Lafarge einen Kandidaten für den Chefposten vorschlagen.