Nach dem Beginn einer Waffenruhe in Südsudans Hauptstadt Juba ist erstmals seit Tagen wieder Ruhe eingekehrt. Anders als an den Vortagen war am Dienstagvormittag kein Schuss zu hören.
In den Strassen waren keine Panzer und am Himmel keine Kampfhubschrauber zu sehen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Laut dem Anwohner August Mayai war es auch an dem zuvor heftig umkämpften Flughafen ruhig.
Am Freitagabend waren in Juba heftige Kämpfe zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar ausgebrochen. Die Gefechte liessen ein Wiederaufflammen des Bürgerkriegs befürchten, der das Land seit Dezember 2013 zerrissen hatte. Beim Konflikt zwischen Regierungstruppen und den Rebellen Machars waren Zehntausende Menschen getötet und mehr als drei Millionen vertrieben worden.
Schwere Kämpfe
Laut Informationsminister Michael Makuei wurden allein am Freitag bei den Kämpfen in Juba mehr als 300 Menschen getötet. Für die folgenden Tage lagen zunächst keine Opferzahlen vor.
Auslöser der Gewalt waren Zusammenstösse zwischen Anhängern beider Seiten an einer der zahlreichen Strassensperren der Stadt. Am Freitag gab es dann ein Feuergefecht vor dem Präsidentenpalast, wo Machar und Kiir gerade eine Medienkonferenz gaben.
Unter internationalem Druck wiesen Kiir und Machar ihre Anhänger am Montagabend schliesslich an, die Gefechte einzustellen. Die Eskalation der Gewalt fiel mit dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes vom Sudan zusammen.
Die Kämpfe gefährden die Umsetzung eines Friedensabkommens vom 26. August 2015, das eine erneute Machtteilung zwischen den beiden langjährigen Rivalen Kiir und Machar vorsieht.