Landesweite Proteste in Italien legen Schulen lahm

Eine landesweite Protestaktion gegen die geplante Bildungsreform in Italien hat am Dienstag das gesamte Schulwesen des Landes praktisch zum Erliegen gebracht. An Kundgebungen nahmen Zehntausende teil, vor allem Lehrer und Schüler.

Studentenproteste mit einer Darstellung Renzis als Napoleon (Bild: sda)

Eine landesweite Protestaktion gegen die geplante Bildungsreform in Italien hat am Dienstag das gesamte Schulwesen des Landes praktisch zum Erliegen gebracht. An Kundgebungen nahmen Zehntausende teil, vor allem Lehrer und Schüler.

Sie protestierten gegen die von der Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi initiierte Reform der staatlichen Schulen. Kundgebungen gegen die «Die gute Schule» genannten Reformpläne gab es unter anderem in Rom, Mailand, Palermo, Catania und Bari.

Regierungschef Renzi, der sich in Bozen aufhielt, versicherte, seine Regierung höre die Protestrufe. Zu dem Proteststreik hatten die wichtigsten Gewerkschaften sowie Lehrer- und Elternverbände aufgerufen.

Das Gesetzesvorhaben, das derzeit im Parlament beraten wird, ist unter dem Druck der Proteste bereits in einigen Punkten abgeändert worden. Die Kritik der Gegner richtet sich unter anderem gegen eine geplante Erweiterung der Befugnisse der Schulleiter sowie Möglichkeiten zur privaten Finanzierung staatlicher Schulen.

Das Vorhaben, Leistungskriterien für die Beförderung der Lehrer einzuführen, wurde von den Gewerkschaften bereits abgeschmettert. Renzi hatte gleichwohl bekannt gegeben, dass für besonders verdiente Pädagogen Prämien in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro gezahlt werden sollen – eine Premiere in Italien.

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