Der Baselbieter Landrat hat sich bei der Beratung des Sparpakets für den Staatshaushalt erneut hauchdünn für die Streichung der Berufsvorbereitenden Schule BVS 2 ausgesprochen. Ein Antrag, darauf zu verzichten, scheiterte mit 42 zu 43 Stimmen.
Bereits in der ersten Lesung vom 8. März hatte sich der Landrat mit nur einer Stimme Mehrheit für die Überführung der zweijährigen BVS 2 in ein einjähriges Brückenangebot entschieden. Am Donnerstag forderten nun GLP, SP, Grüne und Minderheiten weiterer Fraktionen, auf die Massnahme zu verzichten.
Die Schule habe Erfolg, 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler machten einen Abschluss, und KMU nähmen diese gerne auf, sagten die Gegner der Schulstreichung. Mit einer Abschaffung entziehe man Jugendlichen eine Ausbildungsmöglichkeit, was später zu höheren Kosten im Sozialbereich führe.
Es gehe nicht um eine Abschaffung, sondern um eine Überführung in ein Angebot mit vergleichbarer Ausgangslage, sagten die Befürworter der Massnahme und mit ihnen Bildungsdirektor Urs Wüthrich. Zudem müsse der Kanton den Staatshaushalt entlasten und dürfe nicht zwei Angebote nebeneinander führen.
Der Rat beharrte knapp auf der Streichung der BVS 2. Mit 55 zu 27 Stimmen – gegen die Stimmen von SP und Grünen – segnete er auch das Entlastungsrahmengesetz ab, das den BVS-2-Verzicht enthält. Da das Gesetz das qualifizierte Mehr verfehlte und am Mittwoch eine Initiative zum Erhalt der BVS 2 eingereicht worden war, hat das das Volk das letzte Wort.