Lang lebe Queen Mercury

Am 24. November 1991 starb Freddie Mercury. Der Sänger und Pianist war ein herausragender Musiker, Performer und Songwriter – und hinterliess mit der Band Queen Hymnen für die Ewigkeit: Von «Bohemian Rhapsody» über «We Are The Champions» bis «The Show Must Go On». Zu Ehren von Freddie Mercury erinnern wir an seinem 20. Todestag an […]

Am 24. November 1991 starb Freddie Mercury. Der Sänger und Pianist war ein herausragender Musiker, Performer und Songwriter – und hinterliess mit der Band Queen Hymnen für die Ewigkeit: Von «Bohemian Rhapsody» über «We Are The Champions» bis «The Show Must Go On». Zu Ehren von Freddie Mercury erinnern wir an seinem 20. Todestag an sieben vergessene Perlen, die seine Vielfalt aufzeigen. Denn wahrlich majestätisch waren auch die unscheinbaren Songs, die gar nie als Radio-Single veröffentlicht wurden.

Am 24. November 1991 starb der AIDS-kranke Freddie Mercury an einer Lungenentzündung. Der Sänger und Pianist war ein herausragender Musiker, Performer und Songwriter – und hinterliess mit der Band Queen Hymnen für die Ewigkeit: Von «Bohemian Rhapsody» über «We Are The Champions» bis «The Show Must Go On». Zu Ehren von Freddie Mercury erinnern wir an seinem 20. Todestag an sieben vergessene Perlen, die seine Vielfalt aufzeigen. Denn wahrlich majestätisch waren auch die unscheinbaren Songs, die gar nie als Radio-Single veröffentlicht wurden.

 

1. The Fairy Feller’s Masterstroke und Nevermore, 1974

Ein überaus verspieltes Stück auf dem zweiten Album, «Queen II». Ein frühes Meisterwerk, worin Mercury erstmals aufzeigt, wie viele Ideen durch seinen Kopf schwirren. In den vorliegenden zwei Liedern, «Fairy Feller’s Masterstroke» und «Nevermore» brilliert er nicht nur am Cembalo und Flügel, sondern auch mit seiner Stimme. Unglaublich die Chorarrangements, bestechend auch, wie er diese gemeinsam mit Brian May und Roger Taylor eingesungen hat. Ein aberwitziges Fantasiestück, das nahtlos in eine verträumte Kurzballade übergeht. Dies auch als Beispiel dafür, dass Queen als Glamrock- und Progrockband begonnen haben.

2. Stone Cold Crazy, 1974

Lust auf etwas Härteres? Hier kommt der Kopfnicker-Song, vor dem sich sogar Metallica verneigen (die Amerikaner haben sogar eine Coverversion aufgenommen). 1974 schrieben Queen «Stone Cold Crazy», dieses Lied, das als ein Pionierstück für Thrash-Metal gilt. Ich bin da nicht der Experte, aber auf jeden Fall geht es ordentlich ab. Treibend, wild, laut. Und Freddie Mercury rattert rasant einen Text runter. So beseelt und variabel er auch singen konnte, sei es Walzer, Oper oder Gospel: Im Herzen war er ein Rocker. Diese Konzertaufnahme entstand übrigens im Londoner Rainbow, 1974. Man höre nicht nur, man schaue auch: Das Outfit, das Outfit! Grossartig!

3. Bring Back That Leroy Brown, 1974

Ein furioses, kurzes Stück, das auf dem dritten Album «Sheer Heart Attack» zu finden ist. Grossartig die Gesangsarrangements, grossartig auch der Witz, den Queen mit diesem Lied transportieren. Freddie Mercury liebte Theatralik und guten Humor, beides vereint er in diesem Stück, das an die Music-Hall-Tradition und an die Vaudeville-Ära erinnert. Brian May spielt hier übrigens Ukulele und John Deacon Kontrabass. Ein amüsanter Farbtupfer, auch in ihrem Live-Repertoire der 70er-Jahre.

4. Love Of My Life, 1975

Für mich das schönste Liebeslied, das Mercury geschrieben hat. «Love Of My Life» wurde zum Konzertklassiker, bei dem er oft und gerne das Publikum dirigierte, dieses mit seiner Gestik zum Mitsingen einlud. Brian May spielte im Studio Harfe, live begleitete er die Ballade auf der akustischen Gitarre. Zu zweit schufen May und Mercury eine Intimität im Stadion, lange bevor jede Band ein «Unplugged»-Set in ihr Konzertrepertoire einbaute. Noch heute kriege ich Gänsehaut, wenn ich mir dieses Lied anhöre. Herzzerreissend. Nicht wahr?

5. Mustapha, 1978

Nanu, was ist denn das? Erstaunt rieben sich Musikfans die Ohren, als sie 1978 die neu erschienene Queen-Platte «Jazz» auflegten und zur Eröffnung ein Imam zum Gebet aufrief. Eine Fehlpressung? Denkste. Ein Scherz. Lustvoller Nonsens. Mercury als Rock-Muezzin, quasi. Er selber war übrigens auf den Namen Farrokh getauft worden. Farrokh Bulsara. Kam in Sansibar zur Welt, ging später in Indien ins Internat, ehe seine Eltern nach London übersiedelten. Seine Familie hatte altpersische Wurzeln, er wuchs mit dem zoroastrischen Glauben auf.

6. Teo Torriatte (Let Us Cling Together), 1976

Noch ehe sie Amerika richtig erobert hatten, füllten Queen Mitte der 70er-Jahre im fernen Japan die Stadien. Die Fans liebten die exzentrischen Briten. Und die Band, allen voran Freddie Mercury, liebte die japanische Kultur. Er trug gerne Kimonos und japanische Stickereien und sammelte bis zu seinem Tod japanische Antiquitäten, seien es Porzellanvasen oder Möbel. Eine Japan-Tour, sagte er einmal, sei für ihn ein Verlustgeschäft. Weil er zwischen den Konzerten mehr Geld ausgebe als er mit den Konzerten einnehme.

1976 trug Mercury den Fans im Land der aufgehenden Sonne auch musikalisch Rechnung: «Teo Torriatte (Let Us Cling Together)» ist ein gesungenes Dankeschön in englischer und japanischer Sprache. Was sanft beginnt, mündet in eine Hymne voller Pathos.

7. My Melancholy Blues, 1977

Ein pompöser Powerperformer ist er gewesen, Freddie Mercury. Stimmt, doch wird diese Umschreibung retrospektiv überstrapaziert. Allzu sehr gerät in Vergessenheit, wie feinfühlig dieser Mann war, wie gefühlvoll er auch leise Töne anschlug. Schönes Beispiel dafür: Dieser melancholische Blues, mit dem er eine Katerstimmung festgehalten hat. «My baby left me for somebody new», schluchzt er. Wunderschön melancholisch. Man hört den «Melancholy Blues» und kriegt ihn selber: Denn sie fehlt schon, diese Stimme. Und er fehlt schon, dieser Freddie. Nicht wahr?

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