Naturkatastrophen haben seit dem Jahr 2000 wirtschaftliche Schäden von 2700 Milliarden Dollar angerichtet. In den nächsten 13 Jahren werden 2,9 Milliarden Menschen von solchen Katastrophen betroffen sein.
Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht des UNO-Sekretariats für Katastrophenvorsorge (UNISDR), der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach verursachten Naturkatastrophen Kosten in der Höhe von 16,2 Millionen Dollar pro Stunde. «Solche finanziellen Verluste seien auf lange Sicht unhaltbar», sagte die UNISDR-Sondergesandte Margareta Wahlström.
Noch vor einigen Jahren hätte der Privatsektor wenig Interesse an der Thematik gezeigt, sagte Andrew Maskrey, der den Bericht verfasst hat. Allerdings hätten die Atomkatastrophe in Fukushima oder der Hurrikan «Sandy» die Unternehmen aufgerüttelt. So schätzt die UNO, dass der Privatsektor für 80 Prozent der Investitionen in die Infrastruktur nach Katastrophen verantwortlich ist.
Aus Sicht von Maskrey gehen oftmals die langfristigen Effekte vergessen. Er verweist dabei auf Verluste bei der Beschäftigung oder Markteinbrüchen. «Wir können nur die direkten Schäden versichern.» In einer globalisierten Wirtschaft wirke sich eine Naturkatastrophe an einem Ort allerdings auf die ganze Produktionskette aus.
Firmen meiden laut Maskrey zwar Risikoregionen und investieren eher in sicheren Gegenden. «Gleichzeitig werden die Unternehmen aber auch Opfer ihrer Investitionen in Ländern, in denen die Arbeitskräfte billig und stärker von Katastrophen betroffen sind.»
Nächste Woche werden sich mehr als 4000 Delegierte in Genf treffen, um an einer UNISDR-Konferenz über Katastrophenvorsorge zu diskutieren. Die UNO appelliert damit an alle Unternehmen, sich für die Risikoprävention zu engagieren. Neben Regierungsexperten und internationalen Organisationen werden auch Wirtschaftsvertreter teilnehmen. Eröffnet wird der Anlass am Mittwoch von Bundespräsident Ueli Maurer und UNO-Vize-Generalsekretär Jan Eliasson.