Die SCL Tigers treffen auf ihrem Parcours, der mit dem Wiederaufstieg in die NLA enden soll, erstmals auf Widerstand. Die Langnauer verlieren im NLB-Final in Visp das zweite Spiel mit 1:4.
In Viertel- und Halbfinal verloren die Langnauer gegen Thurgau (7.) und La Chaux-de-Fonds (8.) bloss eine Partie. Auch in der Halbfinalserie gegen La Chaux-de-Fonds führte Langnau schon mit 2:0 Siegen, als eine Heimniederlage nur kurz eine leichte Bremsung einleitete. Nun aber steht es im Final gegen Visp erstmals in einer Serie unentschieden.
Und für die Emmentaler war die Niederlage im Oberwallis durchaus ärgerlich, denn Langnau dominierte auch das zweite Spiel über weite Strecken. Das Team von Bengt-Ake Gustafsson erwies sich in den ersten drei Minuten als klar besser (5:0 Torschüsse). Auch zwischen der 21. und der 50. Minuten spielten die Langnauer den Gegner an die Wand (22:6 Torschüsse). Der einzige Ertrag aus diesen Vorteilen blieb jedoch das Anschlusstor durch eine feine Einzelleistung von Yannick-Lennart Albrecht nach 31 Minuten.
Die siegsichernden Goals Nummer 3 und 4 gelangen dem EHC Visp in den letzten 57 Sekunden der Partie durch Bernie Sigrist und James Desmarais mit Schüssen ins leere Tor. Visp siegte im ersten Heimspiel aber verdientermassen, weil es Langnaus Schwächephase im ersten Abschnitt rigoros ausnützte. Niki Altorfer in Unterzahl (4.) und Visps Topskorer Alexej Kowaljew (7.), der nach drei Spielen Pause erstmals wieder mittat, erzielten innerhalb von 202 Sekunden die wegweisenden Tore. Zur krassen Dominanz im ersten Abschnitt kam Visp, weil gleich bei mehreren Langnauer Akteuren die Sicherungen durchbrannten. 86 Strafminuten sprachen die Referees alleine im ersten Abschnitt aus, 52 davon gegen den SC Langnau. Am Ende gelangten die beiden Teams bei 127 Strafminuten an (50 Visp/77 Langnau).
Die Tigers verloren im Startabschnitt nicht nur das Spiel, sondern mit Claudio Moggi auch einen ihrer wichtigsten Spieler. Claudio Moggi leistete sich einen Bandencheck gegen Kowaljew, der im Stil von John Gobbi (letzten Samstag bei Lausanne – ZSC) theatralisch liegen blieb. Die Referees Kämpfer und Kurmann, die gleichen wie am Samstag in Lausanne, fällten den gleichen Entscheid wie sechs Tage zuvor gegen den Lion Bergeron; auch Moggi erhielt eine Fünfminuten- plus Spieldauerstrafe. Und wie Gobbi in Lausanne kehrte auch Kowaljew nur 80 Sekunden später wieder aufs Eis zurück.
Visp – Langnau 4:1 (2:0, 0:1, 2:0).
Litternahalle. – 4300 Zuschauer (ausverkauft). –SR Kämpfer/Kurmann, Arm/Küng. – Tore: 4. Altorfer (Heynen/Ausschluss Wiedmer!) 1:0. 7. Kowaljew (Ausschlüsse Hecquefeuille; Desmarais) 2:0. 32. Albrecht (Philipp Schefer) 2:1. 60. (59.03) Sigrist (Dolana) 3:1 (ins leere Tor). 60. (59:50) Desmarais 4:1 (ins leere Tor). – Strafen: 10mal 2 plus 3mal 10 Minuten (Altorfer, Sigrist, Heynen) gegen Visp, 11mal 2 plus 5 (Claudio Moggi) plus 3mal 10 Minuten (Sandro Moggi, Kim Lindemann, Kuonen) plus Spieldauer (Claudio Moggi) gegen Langnau. – PostFinance-Topskorer: Kowaljew; Lukas Haas.
Visp: Schoder; Guyenet, Heldstab; Leu, Heynen; Wiedmer, Wollgast; Vassanelli; Dolana, Desmarais, Sigrist; Altorfer, Brunold, Kowaljew; Xavier Reber, Annen, Andy Furrer; Samuel Keller, Alihodzic, Triulzi; Botta.
Langnau: Croce; Hecquefeuille, Rytz; Stettler, Rüegg; Kim Lindemann, Nicolas Steiner; Tom Gerber, Philipp Schefer; Gustafsson, Claudio Moggi, Sandro Moggi; Kuonen, DiDomenico, Tobias Bucher; Rexha, Adrian Gerber, Lukas Haas; Sterchi, Albrecht, Wyss.
Bemerkungen: Visp ohne Schüpbach und Witschard, Langnau ohne Deny Bärtschi (alle verletzt) und Kolnik (überzähliger Ausländer). – Pfostenschuss Sigrist (19.). – Timeouts: Visp (32.); Langnau (58:39).