Der langjährige Laufentaler Regierungsstatthalter Marcel Cueni ist mit 87 Jahren verstorben. Das geht aus der am Donnerstag publizierten Todesanzeige hervor. In Cuenis Amtszeit fallen die zwei hochemotionalen Abstimmungen über die Kantonszugehörigkeit des Laufentals.
Cueni war Sozialdemokrat und Pro-Berner. Sein Amt als Regierungsstatthalter trat er 1976 an, kurz bevor der Amtsbezirk durch die Gründung des Kantons Jura zur bernischen Exklave wurde.
1983 sprach sich die Laufentaler Bevölkerung in einem ersten Urnengang für den Verbleib beim Kanton Bern aus. Cueni konnte dafür den Dank der bernischen Regierung entgegennehmen. 1986 überwarf er sich mit der eigenen Partei, schaffte aber trotzdem die Wiederwahl.
Nach Auffliegen des Berner Finanzskandals wurde die Abstimmung über die Kantonszugehörigkeit des Laufentals wiederholt; 1989 stimmte eine Mehrheit für den Wechsel zu Baselland. Ein Jahr später ging Cuenis letzte Amtszeit als Regierungsstatthalter zu Ende.
1993 sorgte Cueni noch einmal für Schlagzeilen, als er sich zusammen mit Sohn Mario und zehn weiteren berntreuen Laufentalern in der Berner Oberländer Gemeinde Saanen einbürgern liess. Cueni machte Gebrauch vom Angebot des Kantons Bern, berntreuen Laufentalern die erleichterte Einbürgerung in eine bernische Gemeinde zu gewähren.
Aus der Politik zog sich Cueni 1996 endgültig zurück, nach fünf Jahren als Gemeindepräsident der Laufentaler Gemeinde Zwingen.