Erst zum vierten Mal in dieser Saison gewinnt Lausanne eine Partie nach einem 0:1-Rückstand. Im dritten Spiel gegen Bern siegen die Waadtländer 2:1 nach Penaltyschiessen und führen in der Serie 2:1.
Im Duell zweier in jeder Beziehung ebenbürtiger Teams gelang der Lucky Punch in der Verlängerung keinem. Die beste Möglichkeit vergab Ryan Gardner nach 75 Minuten alleine gegen Lausanne-Goalie Huet. Besser machten es im Penaltyschiessen auf der anderen Seite Ossi Louhivaara und Alain Miéville. Für den SCB, der inklusive Qualifikation das dritte Penaltyschiessen in Serie verlor, traf einzig Byron Ritchie.
Zwischen dem favorisierten Qualifikations-Zweiten Bern und dem erst vor zwei Jahren aufgestiegenen Lausanne war auch im dritten Spiel keinerlei Klassenunterschied auszumachen. Beide Teams haben die erfolgsträchtige Devise «Verteidigung zuerst» verinnerlicht und gehen keinerlei unnötige Risiken ein. Für Spektakel sorgt diese Einstellung nicht, jedoch für spannende und intensive Playoff-Atmosphäre.
Erst dreimal hatte Lausanne in dieser Saison nach einem 0:1 noch gewonnen. Auch zum Auftakt der Viertelfinals hatte das 1:0 durch Byron Ritchie für Bern bereits den Sieg bedeutet. Im zweiten Heimspiel fiel der Führungstreffer auf ganz ähnliche Weise. Verteidiger Eric Blum schoss fünf Minuten vor der ersten Pause neben dem Tor vorbei und reagierte schneller auf den Abpraller als Huet und die gesamte Lausanner Abwehr.
Im Mitteldrittel war der SCB die aktivere Mannschaft, die besseren Chancen hatten allerdings die Gäste. Und zunächst grosses Pech: Kurz nach Spielmitte lenkte SCB-Goalie Marco Bührer einen Schuss des Ex-Berners Thomas Déruns aus spitzem Winkel ins eigene Tor, nachdem die Schiedsrichter das Video angeschaut hatten, entschieden sie aber – eher grosszügig – auf Torhüterbehinderung. 49,5 Sekunden vor Ende des zweiten Abschnitts fiel der Ausgleich für die Waadtländer aber doch noch. Blum verlor den Puck an der Mittellinie an Harri Pesonen; der kurvte ums Tor, bediente Larri Leeger an der blauen Linie und dieser traf zu seinem ersten Saisontor genau in die Ecke.
Auch im letzten Drittel entschieden die Referees im Zweifelsfall zugunsten des Goalies. Als Marc Reichert in der 46. Minute die Scheibe unter Huets Handschuh hindurch ins Tor stocherte, zählte der Treffer ebenfalls nicht. Im Duell zweier defensiv derart solider Teams hätte das 2:1 wohl die Entscheidung bedeutet. Und da beide auch im Powerplay, in der Qualifikation noch eine grosse Stärke Berns, wenig Erbauliches zustande brachten, ging es erstmals in dieser Serie in die Verlängerung.
Bern – Lausanne 1:2 (1:0, 0:1, 0:0, 0:0) n.P.
16’534 Zuschauer. – SR Koch/Wiegand, Espinoza/Tscherrig. – Tore: 15. Blum 1:0. 40. (39:11) Leeger (Pesonen) 1:1. – Penaltyschiessen: Herren-, Holloway-; Déruns-, Ritchie 1:0; Louhivaara 1:1, Plüss-; Miéville 1:2, Furrer-; Genoway-, Rüfenacht-. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: Plüss; Louhivaara.
Bern: Bührer; Gragnani, Gerber; Jobin, Furrer; Randegger, Blum; Kreis; Kobasew, Rüfenacht, Scherwey; Alain Berger, Plüss, Pascal Berger; Holloway, Ritchie, Moser; Loichat, Gardner, Reichert; Müller.
Lausanne: Huet; Genazzi, Rytz; Stalder, Jannik Fischer; Gobbi, Leeger; Nodari; Genoway, Hytönen, Déruns; Pesonen, Miéville, Louhivaara; Neuenschwander, Froidevaux, Herren; Antonietti, Conz, Augsburger; Ulmann.
Bemerkungen: Bern ohne Krueger, Bertschy (beide verletzt), Cloutier und Joensuu (überzählige Ausländer), Lausanne ohne Bang, Savary, Lardi und Simon Fischer (alle verletzt) und St. Pierre (alle überzählig). Timeouts: Bern (54.); Lausanne (80.). Tor von Déruns wegen Torhüterbehinderung aberkannt (32.). Pfostenschuss Pascal Berger (45.). Tor von Reichert wegen Torhüterbehinderung aberkannt (46.). Verletzt ausgeschieden: Kobasew (14.), Loichat (33.), Blum (67.); Rytz (71.).