Lausanner Stadtrat kündigt Massnahmen für Prostituierte an

Die Stadt Lausanne hat Massnahmen angekündigt, um die Bedingungen für Prostituierte zu verbessern. Nach der Schliessung zahlreicher Massagesalons hatten sich die Frauen vergangene Woche in einem Brief an die Behörden gewandt und Alarm geschlagen.

Besser beleuchten: Lausanne investiert in den Strassenstrich (Bild: sda)

Die Stadt Lausanne hat Massnahmen angekündigt, um die Bedingungen für Prostituierte zu verbessern. Nach der Schliessung zahlreicher Massagesalons hatten sich die Frauen vergangene Woche in einem Brief an die Behörden gewandt und Alarm geschlagen.

«Die Stadt muss unverzüglich ihre Verantwortung im Bezug auf die Hygiene wahrnehmen», sagte der Lausanner SP-Stadtrat Grégoire Junod in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Matin dimanche». Es gebe weder Toiletten noch Waschräume im Gebiet des Strassenstrichs.

Junod kündigte Präventionsmassnahmen an und erwähnte die Schaffung eines Rückzugsraums für mögliche Opfer von Menschenhandel, wie er etwa in Zürich bereits existiere. Zusammen mit Regierungsrat Philippe Leuba werde er die betroffenen Prostituierten anhören, sagte Junod, ohne ein konkretes Datum für das Treffen anzugeben.

Zu den Hygiene-Massnahmen kämen auch jene im Bereich der Sicherheit: «Wir werden die Zone besser beleuchten und mehr Mittel für die Sittenpolizei zu Verfügung stellen», sagte Junod. Zudem wolle er im Herbst eine Zusammenkunft interessierter Kreise organisieren, darunter der Verein zum Schutz der Prostituierten «Fleur de Pavé», Vertreter des öffentlichen Gesundheitssektors, Polizei und politische Parteien.

Junod äusserte sich auch zur dreitägigen Frist, die den Prostituierten im Mai gesetzt wurde, um ihre Salons zu räumen: «Nachdem wir eine inakzeptable Situation entdeckt hatten im Bezug auf Sicherheit und Gesundheit, konnten wir die Frist nicht verlängern. Das wäre gesetzeswidrig gewesen.»

Einer neuen Zone für die Sexarbeiterinnen erteilte er eine Absage, versicherte jedoch, den Strassenstrich zu erhalten. «Die Prostituierten haben ein Recht auf Arbeit, aber es ist nicht an der Gesellschaft, diese Tätigkeit zu fördern», sagte Junod.

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