Den OECD-Ländern gelingt es in vielen Bereichen heute besser als noch vor zehn Jahren, Zuwanderer zu integrieren. Zu diesem Schluss kommt die am Montag veröffentlichte erste vergleichende Integrationsstudie der OECD. Das Schweizer Bildungssystem wird darin als für Zuwanderer-Kinder vorteilhaft bewertet.
In der Schweiz fällt auch der Bildungsunterschied (etwa im Leseverständnis) zwischen bereits im frühkindlichen Alter in der Schweiz eingeschulten Einwanderer-Kindern und jenen, die erst mit 11 Jahren ins Land gekommen sind, kaum ins Gewicht.
In ihrem Integrationsbericht über die „Fortschritte bei Bildung und Beschäftigung“ stellt die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) jedoch fest, dass die Kinder von Immigranten in der Schweiz insgesamt ein tieferes Bildungsniveau aufweisen.
Demnach hätten bloss 31 Prozent der Kinder von Zugewanderten einen Hochschulabschluss, das sind 9 Prozent weniger als bei den Kindern von Personen, die in der Schweiz geboren wurden.
Allgemein misst die Organisation einer möglichst frühzeitigen Einschulung von Immigranten-Kindern in der Wahlheimat eine zentrale Bedeutung zu. Die Regierungen sollten die Migranten, die vorhaben, sich langfristig niederzulassen, dazu ermutigen, ihre Familie möglichst rasch nachkommen zu lassen. Denn laut OECD ist der Erfolg der Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt eng mit der Bildung verbunden.
Immer mehr hochqualifizierte Zuwanderer
Auch in der Schweiz findet sich der Bildungsunterschied auf dem Arbeitsmarkt wieder. Dort finden die Kinder von Zuwanderern im Schnitt weniger leicht Arbeit. Dafür sind insgesamt 75 Prozent der im Ausland geborenen Personen erwerbstätig, womit die Schweiz hier über dem OECD-Durchschnitt liegt.
Die Beschäftigungsraten für Migranten sind laut der Studie im vergangenen Jahrzehnt jedoch in fast allen OECD-Ländern gestiegen. 2010 lagen sie im Schnitt bei 65 Prozent und damit nur noch 2,6 Prozentpunkte tiefer als für Menschen ohne Migrationshintergrund.
Die Studie stellt weiter fest, dass der Anteil der Hochqualifizierten unter den Neuzuwanderern in der OECD zwischen den Zeiträumen 2000-2001 und 2009-2010 um fünf Prozentpunkte gestiegen sei. Besonders stark zeige sich dieser Trend in Deutschland, Dänemark, Luxemburg und den Niederlanden.
OECD-weit lebten 2010 ungefähr 110 Millionen Menschen in einem anderen als ihrem Geburtsland. Das entspreche etwa neun Prozent der Gesamtbevölkerung, teilte die Organisation mit. Mehr als ein Drittel dieser Zahl entfalle auf die USA.