Russland versucht, Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Friedensbemühungen der syrischen Regierung zu zerstreuen. Eine Regierungsdelegation werde auch an der zweiten Runde der Verhandlungen in Genf teilnehmen, sagte Russlands Vize-Aussenminister Bogdanow am Dienstag.
Michail Bogdanow sagte dies der Agentur Interfax zufolge vor einem Treffen mit dem syrischen Oppositionsführer Ahmed Dscharba in Moskau. Die Genfer Gespräche zwischen Regierung und Opposition unter UNO-Vermittlung sollen am kommenden Montag fortgesetzt werden.
Dscharba bekräftigte vor einem Gespräch mit dem russischen Aussenminister Sergei Lawrow, auch die Opposition werde teilnehmen, «trotz der Tatsache, dass selbst während des Genf-Prozesses mit dem Abwurf von Fassbomben auf Zivilisten die Morde weitergingen». In der ersten Runde waren die Gespräche kaum vorangekommen.
Ein weiterer russischer Vizeaussenminister, Gennadi Gatilow, sagte zudem, Syrien werde in den kommenden Wochen eine grössere Ladung von Chemiewaffen zur Vernichtung an die internationale Gemeinschaft übergeben. Damit halte das Regime in Damaskus die von der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) gesetzte Frist bis zum 1. März ein.
Ende Januar hatte die OPCW gemahnt, den Abtransport der Chemikalien zu beschleunigen. Dabei geht es auch um Vorprodukte der eigentlichen Chemiewaffen. Die Chemikalien sollen unter internationaler Aufsicht vernichtet werden. Die USA und Frankreich warfen Syrien Verzögerungstaktik vorgeworfen.