Armel Le Cléac’h trifft am Donnerstagnachmittag als Sieger der Weltumsegelung Vendée Globe in Les Sables-d’Olonne ein.
Der Franzose beendete die Regatta im Einhand-Boot ohne Zwischenhalt und fremde Hilfe in der Rekordzeit von 74 Tagen. Sein erster Verfolger, der Brite Alex Thomson, wurde gegen Mitternacht im Fischerdorf an der französischen Atlantik-Küste erwartet. Die beiden hatten sich in den letzten Tagen ein Herzschlagfinale auf hoher See geliefert. Am Mittwoch war Thomson nach einer mehrwöchigen Aufholjagd, bei der er mit 993,61 km in 24 Stunden einen Weltrekord für Einhandboote aufstelle, bis auf 66 km an den Spitzenreiter herangekommen. In der Region des Kap Hoorn hatte Thomsons Rückstand zwischenzeitlich mehr als 400 km betragen.
Für Le Cléac’h ging es um besonders viel. Nach zwei 2. Rängen in den Jahren 2009 und 2013 gelang dem 39-Jährigen nun der erste Sieg. «Ich wollte diesen Sieg unbedingt», betonte der Vater von zwei Kindern beim Sieger-Interview auf seiner rund vier Millionen Euro teuren Jacht. Vor vier Jahren hatte er sich seinen Landsmann François Gabart bloss um die Winzigkeit von 3:17 Stunden beugen müssen. «Die gleiche Sache wollte ich nicht noch einmal erleben», fügte Le Cléac’h an.
erleben“, fügte Le Cléac’h an.
Somit setzte sich auch in der achten Austragung des Nonstop-Rennens über die Distanz von mindestens 45’000 km ein Franzose durch. Der alte Rekord wurde um knapp vier Tage unterboten. Bei der Premiere, gestartet 1989, war der Sieger Titouan Lamazou noch 109 Tage, 8 Stunden und 48 Minuten unterwegs gewesen. Jetzt liegt die Bestmarke bei 74 Tagen, 3 Stunden und 35 Minuten.
Der Sieger und sein erster Verfolger knackten dank der sogenannten Foils – der unter Wasser liegende Tragflügel hebt das Boot an und sorgt für einen geringeren Widerstand – zahlreiche Rekorde. Keiner erreichte schneller als Thomson den Äquator (in gut neun Tagen) und das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika (18 Tage), keiner war früher als Le Cléac’h am Kap Leeuwin, der Südspitze Australiens (28 Tage), und schneller am Kap Hoorn am Südpunkt von Chile (47 Tage). Wenn wundert es: Bei idealen Bedingungen können die 18,28 m langen Hightech-Jachten mit bis zu 65 km/h übers Wasser fliegen.
Die 8. Vendée Globe war am 6. November 2016 gestartet worden – vor etwas mehr als zehn Wochen. Zunächst hatte Thomson leichte Vorteile gehabt. Am 3. Dezember musste er die Leader-Position abgeben. Von ursprünglich 29 Startern aus zwölf Ländern schieden im Verlauf der Regatta bislang elf aus.
An Position 13 liegt Alan Roura. Der junge Genfer hat erst vor wenigen Tagen das Kap Hoorn umrundet. Er verfolgt auf einer Jacht der älteren Generation seit Beginn nur ein Ziel: das Rennen zu beenden.