Die Ethik-Kommission der FIFA sperrt ihren ehemaligen Vize-Präsidenten Jack Warner lebenslang für jegliche Tätigkeiten im Fussball.
Als Grundlage für den erwarteten Ausschluss des 72-Jährigen aus Trinidad und Tobago nannte die Kommission die Ermittlungen, die von der Untersuchungskammer der Ethikkommission aufgrund des Berichts über die Untersuchung des Bewerbungsverfahrens der Fussball-Weltmeisterschaften in Russland (2018) und Katar (2022) vorgenommen wurden.
Warner sei Drahtzieher von Systemen gewesen, welche die «Gewährung, Annahme und den Empfang verdeckter und illegaler Zahlungen beinhalteten, sowie anderer Systeme zur Bereicherung», schreibt die FIFA-Rechtskammer. In diesem Zusammenhang ermittelt auch das FBI gegen den Ex-Chef der Konföderation CONCACAF.
Warner war bereits im Juni 2011 nach Vorwürfen der Bestechung bei den umstrittenen WM-Vergaben von allen Ämtern zurückgetreten. Zuletzt hatte zudem im Zuge der Ermittlungen gegen FIFA-Chef Joseph Blatter ein Vorgang aus dem Jahr 2005 für Brisanz gesorgt. Blatter soll damals mit Warner einen für die FIFA ungünstigen Vertrag abgeschlossen haben. Die von Blatter für 600’000 Dollar übertragenen TV-Rechte veräusserte Warner gemäss Schätzungen zwei Jahre später für 15 bis 20 Millionen Dollar.
Der frühere Spitzenfunktionär aus der Karibik sass von 1983 bis 2011 in der Exekutive der FIFA. Derzeit ist er gegen Kaution auf freiem Fuss. Die Justiz in Trinidad und Tobago wird im Dezember über seine mögliche Auslieferung an die USA entscheiden.