Lebensretter warnen vor Rekord-Gummibootfahrten auf Aare und Reuss

Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG warnt vor der Teilnahme an zwei Weltrekordversuchen mit Gummibooten auf der Aare und der Reuss von Anfang August. Die Sicherheitsvorkehrungen der Organisatoren seien ungenügend.

Teilnehmer am "Aareböötlen" 2011 (Archiv) (Bild: sda)

Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG warnt vor der Teilnahme an zwei Weltrekordversuchen mit Gummibooten auf der Aare und der Reuss von Anfang August. Die Sicherheitsvorkehrungen der Organisatoren seien ungenügend.

An beiden Flüssen werde es während der zwei Massenevents vom 4. August nicht genug Rettungsschwimmer geben, schreibt die Organisation in einer Mitteilung vom Freitag. Und an der Aare zwischen Kiesen BE und der Stadt Bern könnten die Organisatoren nur 150 von bis zu 1500 Teilnehmern eine Schwimmweste abgeben.

Auch hätten die Organisatoren auf ihrer Internetseite die Baderegeln der SLRG unzulässigerweise für die eigene Veranstaltung angepasst. Insgesamt unterschätzten die Organisatoren den Aufwand für die Gewährleistung der Sicherheit.

Organisiert werden die beiden Massen-Gummibootfahrten vom jungen Berner Unternehmen Gonnado. Es bietet auf dem Internet eine Seite an, mit der sich Menschen für gemeinsame Freizeitaktivitäten verabreden können. Bereits zweimal hat Gonnado eine Massengummiboot-Fahrt organisiert – 2010 und 2011 auf der Aare.

Mit der Fahrt von 2011 schaffte Gonnado einen Eintrag ins Guiness-Buch der Weltrekorde. 1214 Personen in 598 Booten liessen sich im August letzten Jahres von der Aare von Kiesen nach Bern befördern. Zu grösseren Zwischenfällen kam es nicht.

Gonnado lässt Kritik nicht gelten

Samuel Maeder von Gonnado bezeichnete die Kritik der SLRG auf Anfrage als Versuch der SLRG, auf dem Buckel von Gonnado die Öffentlichkeit auf die Gefahren und Regeln beim Schwimmen und bei Flussfahrten aufmerksam zu machen. Gonnado verfüge über ein Sicherheitskonzept für beide Anlässe und werde die Teilnehmer auf die SLRG-Regeln aufmerksam machen.

Auf der Aare gebe es – anders als auf der Reuss – keine Schwimmwestentragpflicht. Doch werde Gonnado den Bootsfahrern das Tragen einer Weste empfehlen und 300 statt 150 Schwimmwesten abgeben. Die eigene Internetseite habe das Unternehmen angepasst.

Noch einmal einen Weltrekordversuch oganisiert Gonnado, weil das die Nutzer der Seite gewünscht hätten. Auf der Reuss soll die Fahrt von Gisikon LU nach Mühlau AG führen.

Nächster Artikel