Wer sich in den letzten Jahren zur Lehrerin oder zum Lehrer ausbilden liess, fand in der Regel rasch eine Stelle. Von allen Hochschulabgängern des Jahres 2012 hatten die Diplomierten der Pädagogischen Hochschulen ein Jahr nach Abschluss die tiefste Arbeitslosenquote.
An den Pädagogischen Hochschulen (PH) werden Lehrkräfte für alle Schulstufen ausgebildet. Nur 0,7 Prozent der PH-Diplomierten waren ein Jahr nach dem Abschluss erwerbslos, wie eine Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.
Bei den Master der universitären Hochschulen (UH-Master) und den Bachelor der Fachhochschulen (FH-Bachelor) war die Arbeitslosenquote höher. Von den UH-Master waren 3,9 Prozent erwerbslos, von den FH-Bachelor 3,6 Prozent.
Fünf Jahre nach Abschluss sinkt die Quote jedoch auch für diese Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Bei den UH-Master des Abschlussjahrgangs 2008 betrug die Erwerbslosenquote nach fünf Jahren noch 2,3 Prozent, bei den FH-Bachelor 1,7 Prozent. Bei der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz betrug der Jahresdurchschnitt 4,4 Prozent.
Auch beim Lohn an der Spitze
Auch beim Bruttojahreseinkommen der Neudiplomierten liegen die Lehrerinnen und Lehrer vorne. Mit 87’700 Franken erzielten PH-Diplomierte ein um etwa 9000 Franken höheres Bruttojahreseinkommen als UH-Master mit 78’600 Franken und FH-Bachelor mit 78’000 Franken.
Fünf Jahre nach Abschluss ändert sich die Situation jedoch. An der Spitze der 2008 Diplomierten liegen die UH-Master mit 95’000 Franken, gefolgt von den PH-Diplomierten mit 91’300 Franken und den FH-Bachelor mit 90’400 Franken. Das Einkommen unterscheidet sich allerdings bei den UH- und den FH-Abschlüssen je nach Fachdisziplin deutlich.
Unterschiede je nach Fachrichtung
Am meisten verdienten ein Jahr nach Abschluss jene, die Medizin, Pharmazie, Wirtschaftswissenschaften oder Angewandte Psychologie studiert hatten. Am unteren Ende der Skala lagen jene, die ein Diplom in Rechtswissenschaften, Musik, Theater und anderen Künste oder Design erwarben.
Auch fünf Jahre nach Abschluss gibt es markante Unterschiede. Mit Bruottjahreseinkommen von 100’000 Franken und mehr liegen die UH-Master der Medizin und Pharmazie sowie der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Spitze, während die FH-Bachelor in Design mit 72’600 am Ende der Skala rangieren.
Keine «Generation Praktikum»
Eine «Generation Praktikum» zeichnet sich weiterhin nicht ab: Im Vergleich zum Jahr 2011 sei die Praktikumsquote stabil geblieben, schreibt das BFS. Ein Jahr nach dem Abschluss ist sie bei den UH-Master höher als bei den FH-Bachelor und PH-Diplomierten.
Auch bei den befristeten Anstellungen gibt es Unterschiede zwischen den Hochschultypen. Von den Neudiplomierten des Jahres 2012 ist fast jeder zweite UH-Master befristet angestellt, bei den PH-Diplomierten ist es fast jeder Vierte und bei den FH-Bachelor nur etwa jeder Siebte. Der hohe Anteil bei den UH-Master ist laut BFS unter anderem auf befristete Doktorats- und Assistenzarztstellen zurückzuführen.
Das Bundesamt für Statistik hat auch den Anteil jener erhoben, die Teilzeit arbeiten. Bei der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz waren es im Jahr 2013 insgesamt 35 Prozent.
Bei den Hochschulabsolventen ist der Anteil ähnlich, wobei die FH-Bachelor unterdurchschnittlich und die PH-Diplomierten überdurchschnittlich oft Teilzeit arbeiten. Unabhängig vom Hochschultyp arbeiten Frauen deutlich häufiger Teilzeit als Männer, insbesondere fünf Jahre nach dem Abschluss.