Im Irak hat eine paramilitärische Gruppe nach eigenen Angaben die Leiche des bereits mehrfach zu Unrecht für tot erklärten früheren Stellvertreters von Ex-Machthaber Saddam Hussein an die Behörden übergeben. Tests sollen zeigen, ob es sich wirklich um ihn handelt.
Die Gruppe namens Hisbollah-Brigade teilte am Montag bereits mit, Tests und Zeugenaussagen hätten ergeben, dass es sich beim Toten um Essat Ibrahim al-Duri handle. Al-Duri war Iraks Vize-Präsident, als die US-Armee 2003 im Irak einmarschierte und Saddam Hussein stürzte.
Die irakischen Behörden müssen nun klären, ob es sich wirklich um al-Duris Leiche handelt. Ein Vertreter des irakischen Gesundheitsministeriums bestätigte, dass die Leiche übergeben worden sei. Nun würden DNA-Tests zur Feststellung der Identität des Toten gemacht.
Seit Saddam Husseins Sturz wurde al-Duris Tod oder Gefangennahme schon mehrfach verkündet. In der Folge meldete sich die frühere Nummer zwei im Irak aber immer wieder mit Audio- und Videobotschaften zu Wort. In seinem letzten Video, das im Juli vergangenen Jahres veröffentlicht wurde, feierte al-Duri die Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) als «Helden».
Der Sprecher der Hisbollah-Brigade, Dschaafar al-Husseini, sagte am Montag, Menschen, die al-Duri gekannt hätten, hätten ihn identifiziert. Al-Duri wurde demnach am Freitag bei Kämpfen in der Region Tikrit im Norden des Landes getötet.
Ein schwer bewaffneter Konvoi aus etwa einem Dutzend Fahrzeugen brachte die Leiche ins Zentrum von Bagdad. Die Hisbollah-Brigade ist eine der einflussreichsten Milizen im Irak und kämpft an der Seite der Regierungstruppen gegen den IS.