Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat bei seiner auswärtigen Sitzung am Donnerstag in Zyperns Hauptstadt Nikosia, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.
Auch andere zusätzliche Massnahmen gegen den Preisrückgang im Euroraum halten Experten für unwahrscheinlich. Im Februar lag die jährliche Inflationsrate bei minus 0,3 Prozent nach minus 0,6 Prozent im Januar. Damit bleibt die Rate immer noch weit vom Zielwert der Notenbank «nahe, aber unter 2 Prozent» entfernt.
Die Notenbank hatte allerdings erst auf ihrer Januar-Sitzung einen historischen Schritt angekündigt: Noch in diesem Monat will sie damit beginnen, Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Umfang von monatlich 60 Milliarden Euro zu kaufen. Das soll helfen, Konjunkturflaute und Mini-Inflation zu bekämpfen. EZB-Präsident Mario Draghi dürfte am Nachmittag weitere Details zu dem mehr als eine Billion Euro schweren Programm bekanntgeben.
Mit Spannung wird zudem erwartet, wie Draghi die EZB-Wirtschaftsprognosen anpassen wird. Für 2015 rechnen Ökonomen damit, dass die Notenbank auch wegen der gesunkenen Ölpreise ihre Wachstumsprognosen nach oben, die Inflationsaussichten aber noch mal deutlich nach unten korrigieren wird.