Der Wettbewerb um den 37. Ingeborg-Bachmann-Preis läuft – doch die Diskussionen um das möglicherweise bevorstehende Aus überschatten in diesem Jahr das renommierte Literaturfest im österreichischen Klagenfurt.
Den Lesereigen eröffnete am Donnerstag Larissa Böhning, die in Berlin lebt, mit ihrem Text «Zucker». Die Autorin brachte die Jury mit ihrem Text über einen Erbschleicher, in dem sie die Themen Liebe, Tod, Sex und Essen behandelte, zu lebhaften Diskussionen.
Joachim Meyerhoff, Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, schilderte in «Ich brauche das Buch» die Geschichte eines Studenten, der sich in einer Buchhandlung in einen Fotoband verliebt.
Der ausdrucksstark vorgetragene und schwungvolle Text gefiel der Jury. Für den Vorsitzenden Burkhard Spinnen ist der Auszug «identisch geworden mit dem Vortrag». Die Zürcher Professorin Hildegard Elisabeth Keller, die Meyerhoff nominiert hatte, sprach von einem «packenden Text».
Nadine Kegele erzählt in «Scherben schlucken» von der Schwangerschaft einer Frau, deren Partner nicht vom Familiennachwuchs begeistert ist. Die Autorin, die in Wien lebt, bekam durchmischte Reaktionen. Spinnen sagte, dass er sich selbst «unglücklich in den Text verliebt» habe.
Wahlbieler liest am Freitag
Der Romanauszug «Es bringen» von Verena Güntner aus Berlin über einen 16-jährigen Jungen, der in seinen Körper hineinsehen will, kam gut bei der Jury an. Keller zeigte sich sehr angetan, man reise mit dem 16-Jährigen durch einen kleinen Kosmos.
Zum Abschluss des ersten Tages las Anousch Müller aus «Falunrot», einem Text über eine hypochondrische Frau, die mit ihrem Partner eine letzte Reise unternimmt. Die Erzählung der Berliner Autorin fand bei der Jury, die sich in diesem Jahr besonders debattierfreudig gab, nicht eben viel Anklang.
Bis Samstag konkurrieren 14 Kandidatinnen und Kandidaten mit ihren noch unveröffentlichten Texten um den Ingeborg-Bachmann-Preis, der zu den wichtigsten Auszeichnungen der deutschsprachigen Literatur zählt und am Sonntag vergeben wird.
Den Lesereigen am Freitag eröffnet der gebürtige Brasilianer Ze do Rock, gefolgt von Cordula Simon und Heinz Helle. Ein Schweizer Kandidat ist dieses Jahr nicht im Rennen, der Münchner Helle gibt jedoch Biel als Wohnort an. Er hat hier – wie der letztjährige Zweitplatzierte Matthias Nawrat – das Literaturinstitut besucht.
Proteststurm gegen ORF
Dem Bachmann-Preis droht 2014 das Aus – er könnte dem Rotstift des öffentlich-rechtlichen Senders ORF zum Opfer fallen. Dagegen hat sich ein Proteststurm erhoben. Der österreichische Literaturkritiker Paul Jandl, der der Jury angehört, sagte am Donnerstag, eine Abschaffung wäre «lächerlich und schon am Rande der Kulturschande».
Die österreichischen Kunst-, Kultur- und Bildungseinrichtungen erneuerten in einem offenen Brief die Kritik am ORF. Der ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hatte zuletzt gesagt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei und ihm der Preis ein «wichtiges Anliegen» sei.
Am Sonntag werden insgesamt fünf Preise mit einer Gesamtsumme von 54’500 Euro vergeben. Am Mittwochabend hatte der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier die «Tage der deutschsprachigen Literatur» mit der traditionellen «Klagenfurter Rede» eröffnet.
Darin übte er harte Kritik am Umgang einiger Juroren mit den Autoren, plädierte aber gleichzeitig für die unbedingte Fortsetzung des Wettlesens. Der Preis ist nach der österreichischen Schriftstellerin und Lyrikerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) benannt.
XXXÜberschattet von Diskussionen um das mögliche Ende des Literaturfestes haben am Donnerstag in Klagenfurt die Lesungen um den 37. Ingeborg-Bachmann-Preis begonnen. Die deutsche Schriftstellerin Larissa Böhning eröffnete den Reigen mit ihrem Text «Zucker».
Die Autorin, die in Berlin lebt, stellte sich mit dem Romanauszug als erste Kandidatin vor Jury und Saalpublikum. Böhning behandelte in ihrem Text die Themen Liebe, Tod, Sex und Essen.
Bis Samstag konkurrieren insgesamt 14 Kandidatinnen und Kandidaten mit ihren noch unveröffentlichten Texten um die renommierte Auszeichnung. Der 37. Wettbewerb wird von den Diskussionen um sein mögliches Aus ab 2014 geprägt. Er könnte dann dem Rotstift des öffentlich-rechtlichen Senders ORF zum Opfer fallen.
Dagegen erhob sich ein Proteststurm in der deutschsprachigen Literaturwelt. Der österreichische Literaturkritiker Paul Jandl, der der Jury angehört, sagte am Donnerstag, eine Abschaffung wäre «lächerlich und schon am Rande der Kulturschande».
Den Vorsitz der Jury hat erneut der Schriftsteller Burkhard Spinnen übernommen. Am Sonntag werden insgesamt fünf Preise mit einer Gesamtsumme von 54’500 Euro vergeben.
Am Mittwochabend hatte der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier die «Tage der deutschsprachigen Literatur» mit der traditionellen «Klagenfurter Rede» eröffnet.
Darin übte er harte Kritik am Umgang einiger Juroren mit den Autoren, plädierte aber gleichzeitig für die unbedingte Fortsetzung des Wettlesens. Der Preis ist nach der österreichischen Schriftstellerin und Lyrikerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) benannt.