Der lettische Regierungschef Valdis Dombrovskis ist nach dem Supermarkt-Einsturz in Riga mit mehr als 50 Toten zurückgetreten. Die Regierung übernehme die politische Verantwortung für die Tragödie.
Dies bestätigte Dombrovskis Sprecher Martins Panke am Mittwoch, wie Nachrichtenagenturen meldeten. Der Ministerpräsident hatte sich zuvor mit Staatschef Andris Berzins getroffen. Der Einsturz des Supermarkts am vergangenen Donnerstag war das schlimmste Unglück in Friedenszeiten in Lettland.
Die Ursachen des Unglücks mit mindestens 54 Toten sind weiter unklar. Ein Teil des Daches des erst vor zwei Jahren errichteten Maxima-Supermarktes war am Donnerstagabend plötzlich eingestürzt, als hunderte Menschen ihre Einkäufe erledigten. Noch während der ersten Bergungsarbeiten brach ein zweiter Teil des Daches ein, drei Feuerwehrleute wurden erschlagen.
Die Chancen, Verschüttete noch lebend zu bergen, tendierten nach Einschätzung der Rettungskräfte vom Wochenende gen Null. Die Bergungsarbeiten wurden unterbrochen, nachdem ein dritter Teil des Dachs eingestürzt war.
Präsident Berzins hatte am Samstag rasche und umfassende Ermittlungen wie in einem Mordfall gefordert. «Dieser Fall muss wie ein Massenmord an zahlreichen hilflosen Menschen behandelt werden», sagte Berzins im Fernsehsender LTV.