Vor der letzten Runde in der Super League stellt sich nur noch eine Frage: Wer wird dritter Schweizer Vertreter in der Europa League? Luzern und Thun werden den Fall im Direktduell regeln.
Der Meister (Basel) steht seit Donnerstagabend fest, der Absteiger (Lausanne) schon seit dem 4. Mai. In den letzten 90 Super-League-Minuten der Saison 2013/14 geht es noch darum, welches SFL-Team am 17. und 24. Juli, also einen guten Monat nach Trainingsauftakt, in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League einsteigen wird. Die besseren Chancen hat vor dem abschliessenden Spieltag der FC Thun. Weil sie das bessere Torverhältnis haben, genügt den Berner Oberländern in Luzern ein Remis zum zweiten Europacup-Vorstoss in Folge unter Urs Fischer. «Am Sonntag entscheidet sich, ob wir eine gute oder eine herausragende Saison gespielt haben», sagte Fischer.
In der swissporarena wird der Thuner Coach nicht auf Marco Schneuwly zählen können. Der Stürmer, der zum FC Luzern wechseln wird, handelte sich am Donnerstag gegen YB die achte gelbe Karte ein und ist damit gegen seinen künftigen Arbeitgeber gesperrt. Ein Schelm, wer Böses denkt. Neben Schneuwly stehen Fischer auch die Verteidiger Nicolas Schindelholz (ebenfalls gesperrt) und Thomas Reinmann (Oberschenkelzerrung) nicht zur Verfügung.
Mit sportlichen und personellen Problemen hat sich der Luzerner Trainer Carlos Bernegger auseinanderzusetzen. Vier Niederlagen in Folge hinterliessen Spuren, das Team wirkte – im Gegensatz zu seinem sehr sachlichen Coach – angeschlagen. «Wir stehen in der Pflicht und müssen uns nach den letzten zwei schlechten Spielen steigern», forderte der Schweiz-Argentinier nach dem 3:4 gegen Absteiger Lausanne und dem 1:4 bei den Grasshoppers mit drei Gegentoren vor Ablauf der ersten zehn Minuten. Nur: Just vor der «kleinen Finalissima» steht Bernegger kein gelernter Stürmer mehr zur Verfügung. Topskorer Dimitar Rangelov fällt ebenso aus wie Dario Lezcano. Zudem fehlt auch Flügel Jahmir Hyka verletzt. «Die Situation in der Offensive ist prekär. Ich werde es mit einer Notlösung versuchen müssen.»