Mit dem traditionellen Durchschneiden des Bandes hat Bundespräsidentin Doris Leuthard am Montag im Berner Jura das letzte Teilstück der A16 eröffnet. Die 85 Kilometer lange Transjurane ist nun von Biel bis zur Landesgrenze durchgängig befahrbar.
Mit der Eröffnung gehe eine «30-jährige Baustelle» zu Ende, sagte Leuthard beim feierlichen Eröffnungsakt. Die Fertigstellung der Transjurane habe zwar eine gewisse Zeit in Anspruch genommen, «ihr wart aber schneller als die Walliser», sagte die Verkehrsministerin vor rund 300 geladenen Gästen bei der Autobahn-Galerie von Bévilard BE.
Die Transjurane sei eine neue Etappe in der Fertigstellung des Nationalstrassennetzes und die Region des Jura künftig «nicht mehr abseits», sagte Leuthard weiter. Die der Topographie angepasste Verbindungsachse führt via Tavannes BE, Moutier BE, Delsberg JU und Pruntrut JU in 55 Autominuten an die Landesgrenze bei Delle-Boncourt JU.
6,5 Milliarden Franken für 85 Kilometer
Das letzte Teilstück der A16 zwischen Court BE und Loveresse BE entlastet die Ortschaften im unteren Vallée de Tavannes vom Durchgangsverkehr. Fünf Kilometer dieses 9,4 Kilometer langen Abschnittes, der am Montag dem Verkehr übergeben wurde, sind vierspurig, der Rest ist zweispurig.
Der letzte Abschnitt kostete rund 660 Millionen Franken, wovon 87 Prozent der Bund und 13 Prozent der Kanton Bern bezahlte. Insgesamt kostete die 85 Kilometer lange Transjurane mehr als 6,5 Milliarden Franken. Der erste Spatenstich erfolgte vor rund 30 Jahren in Saint-Ursanne JU. In Betrieb ging die A16 schrittweise ab 1998.
Kanton Jura als Motor
Damit der Wunsch nach einer Autobahn in Erfüllung gehen konnte, habe es einen «starken politischen Willen der Kantone Bern und Jura und nicht zuletzt die grosse finanzielle Unterstützung des Bundes» gebraucht, sagte die bernische Verkehrsdirektorin Barbara Egger (SP) laut Communiqué. Auf jurassischem Boden ist die A16 seit Dezember 2016 fertig gebaut.
Die Geschichte der Transjurane ist stark mit derjenigen des Kantons Jura verbunden, der dafür kämpfte, dass dieser Zipfel der Schweiz nicht abseits der grossen Verbindungsachsen verblieb. Bereits 1964 gab es erste Machbarkeitsstudien. Aber erst mit der Gründung des Kantons Jura 1979 wurde das Projekt konkret.
Dem Grundsatz des Baus einer Nationalstrasse zwischen Boncourt und Roche Saint-Jean an der Grenze zum Kanton Bern wurde vom Jurassischen Stimmvolk 1982 mit 71 Prozent Ja gutgeheissen. 1984 überzeugte die jurassische Regierung den Bundesrat, die Transjurane ins Nationalstrassennetz aufzunehmen.