Leuthard: Schweiz prüft Einzahlung von 100 Millionen für Klimafonds

Bis 2020 plant die Schweiz, ihren CO2-Ausstoss um 20 Prozent zu senken, verkündete Bundesrätin Doris Leuthard am UNO-Klimagipfel in New York. Ausserdem sollen Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern mitfinanziert werden.

Bundesrätin Doris Leuthard am UNO-Klimagipfel in New York. (Bild: sda)

Bis 2020 plant die Schweiz, ihren CO2-Ausstoss um 20 Prozent zu senken, verkündete Bundesrätin Doris Leuthard am UNO-Klimagipfel in New York. Ausserdem sollen Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern mitfinanziert werden.

Die Schweiz prüft die Einzahlung von 100 Millionen Dollar in den «Green Climate Fund». Das sagte Bundesrätin Doris Leuthard am UNO-Klimagipfel in New York. Aus diesem Fonds werden Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern finanziert.

150 Millionen Dollar habe die Schweiz im Rahmen der Schnellfinanzierung für Klimaschutzmassnahmen bereits aufgewendet. Die Schweiz, die nur für 0,1 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sei, stelle hohe Ansprüche an sich selber, sagte die Umweltministerin in ihrer Rede vor der UNO in New York. Obwohl das Bruttoinlandprodukt der Schweiz seit 1990 um 36 Prozent gewachsen sei, habe die Schweiz ihre Emissionen um acht Prozent gesenkt.

Bis 2020 plane das Land, den CO2-Ausstoss um 20 Prozent zu senken, gemäss dem zweiten UNO-Klimaprotokoll von Kyoto, das die Schweiz im nächsten Jahr zu ratifizieren plane. Zudem behandle das Schweizer Parlament zurzeit ein neues Gesetz, durch das die effiziente Energienutzung gesteigert und erneuerbare Energiequellen gefördert würden.

Appell an Verantwortung aller

Die Bundesrätin warb am UNO-Gipfel zudem für den Abschluss eines weltweit gültigen Klimaschutz-Abkommens. Sie drückte ihre Hoffnung aus, dass ein bindendes Abkommen nächstes Jahr am Klimagipfel in Paris beschlossen werden könne. Sie habe den Eindruck, dass die Regierungen der meisten Länder nun verstünden, dass dringend gehandelt werden müsse.

Die Mittel, den Klimaveränderungen Einhalt zu gebieten, habe man, sagte Leuthard. Mit der Förderung erneuerbarer Energien, CO2-neutraler Verkehrssysteme und Energieeffizienz liessen sich die Treibhausgas-Emissionen aus Industrie, Verkehr, Land- und Forstwirtschaft sowie aus dem Gebäudebereich deutlich senken, ohne dass damit Einbussen an Wohlstand und Lebensqualität entstünden, betonte Leuthard.

«Solar Impulse» als Pionier

Die Umweltministerin führte die Schweizer Flugpioniere Bertrand Piccard und André Borschberg als Beispiel dafür an, was mit erneuerbaren Energien zu erreichen sei. «Wenn sie es schaffen, in dem Solarflugzeug um die Erde zu fliegen, ist dies Beweis genug, dass wir die Werkzeuge für eine CO2-neutrale Zukunft bereits besitzen.»

Tags zuvor hatte US-Aussenminister John Kerry China und Indien vorgeworfen, nicht genug für den Klimaschutz zu unternehmen. Leuthard sagte, gegenseitiges Vertrauen, politischer Wille und Einsatzbereitschaft würden nicht dadurch angeregt, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, sondern indem man den Willen zeige, selber aktiv zu werden.

Zu der gleichentags in der Schweiz lancierten Petition der Klima-Allianz, die Leuthard als geeignete Schutzpatronin des Klimas vorschlägt, wollte sich Leuthard nicht gross äussern. Sie erklärte, sie wolle die Begehren zuerst im Detail anschauen. Die Petition fordert, dass die Schweiz ab dem Jahr 2050 nur noch erneuerbare Energiequellen nutzen solle.

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