Robert Lewandowski schreibt Fussball-Geschichte. Der Pole erzielt beim 5:1-Sieg von Bayern München gegen Wolfsburg alle fünf Bayern-Treffer innert neun Minuten.
Der polnische Internationale kam beim Stand von 0:1 zur Pause ins Spiel und sorgte für einen unvergesslichen Auftritt. Innert etwas mehr als neun Minuten bezwang Lewandowski den bemitleidenswerten Wolfsburg-Goalie Diego Benaglio gleich fünf Mal.
Schon seine drei Tore in der 51., 52. und 55. Minute waren der schnellste Hattrick der Bundesliga-Geschichte. Mit seinen weiteren Treffern in der 57. und 60. Minute ist Lewandowski der erste Bundesliga-Spieler seit 24 Jahren, dem fünf Tore in einem Spiel gelangen.
Der beste Torschütze der vorletzten Saison manövrierte die zunächst überraschten, dann angeschlagenen, wenig später schwer irritierten und am Ende nur noch hilflosen Wolfsburger komplett aus. Innerhalb von 540 Sekunden produzierte der Star-Stürmer drei Treffer mehr als der letztklassierte Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach.
Die seit Dantes Zuzug umformierte Innenabwehr des VfL liess sich von Pep Guardiolas Schachzug, auf ein sehr offensives 4-2-3-1-System umzustellen, komplett aus der Balance bringen und innert Kürze zerlegen wie seit Jahren nicht mehr. Und mitten drin bemühte sich Diego Benaglio, den Schaden zu begrenzen. Seine Paraden waren indes nicht mehr als der ergebnislose Versuch, sich gegen den Untergang aufzulehnen. Aussenverteidiger Ricardo Rodriguez verschwand mit dem überforderten Rest von der Bildfläche. Timm Klose blieb das Debakel als Überzähliger erspart.
Wolfsburg wähnte sich nach seinem steilen Aufstieg in den letzten zwölf Monaten auf dem richtigen Weg, auch einem Weltklasse-Ensemble wehtun zu können. Während 45 Minuten deutete nichts auf das Gegenteil hin. Der VfL führte dank Caligiuri, verpasste nach einem missratenen Vorstoss von Bayern-Keeper gar nur um Haaresbreite das 2:0 (38.), ehe ein beispielloser, vorübergehend grenzenloser Zerfall einsetzte.
Ihre vernichtende Bilanz im Stadion der Bayern – 18 Niederlagen in zwanzig Partien – zeigt dem «Wolfsrudel» in etwa auf, wie die Verhältnisse am oberen Ende der Bundesliga-Skala in Tat und Wahrheit sind. Sieben Punkte liegt Heckings Team nach sechs Runden hinter dem Leader zurück.
Bayern München – Wolfsburg 5:1 (0:1). – 75’000 Zuschauer. – Tore: 26. Caligiuri 0:1. 51. Lewandowski 1:1. 52. Lewandowski 2:1. 55. Lewandowski 3:1. 57. Lewandowski 4:1. 60. Lewandowski 5:1. – Bemerkungen: Wolfsburg mit Benaglio und Ricardo Rodriguez, ohne Klose. Lewandowski gelang der schnellste Hattrick der Bundesliga-Geschichte.
Hertha Berlin – 1. FC Köln 2:0 (1:0). – 38’000 Zuschauer. – Tore: 43. Ibisevic 1:0. 94. Ibisevic 2:0. – Bemerkungen: Hertha Berlin mit Lustenberger und Stocker (bis 67.).
Darmstadt – Bremen 2:1 (1:1). – 17’000 Zuschauer. – Tore: 19. Johannsson 0:1. 31. Wagner (Foulpenalty) 1:1. 84. Wagner 2:1. – Bemerkungen: Bremen ohne Garcia (verletzt). 89. Gelb-rote Karte gegen Bartels (Bremen).
Ingolstadt – Hamburg 0:1 (0:0). – 15’000 Zuschauer. – Tor: 87. Gregoritsch 0:1. – Bemerkungen: Hamburg mit Djourou.
Rangliste: 1. Bayern München 6/18 (20:3). 2. Borussia Dortmund 5/15 (18:3). 3. Wolfsburg 6/11 (9:7). 4. Schalke 04 5/10 (7:5). 5. Hertha Berlin 6/10 (7:7). 6. Hamburger SV 6/10 (8:9). 7. 1. FC Köln 6/10 (9:11). 8. Ingolstadt 6/10 (3:5). 9. Mainz 5/9 (9:5). 10. Darmstadt 6/9 (6:7). 11. Eintracht Frankfurt 5/8 (12:6). 12. Werder Bremen 6/7 (7:9). 13. Bayer Leverkusen 5/6 (3:8). 14. Augsburg 5/4 (4:5). 15. Hoffenheim 5/1 (4:10). 16. Hannover 96 5/1 (4:12). 17. VfB Stuttgart 5/0 (5:13). 18. Borussia Mönchengladbach 5/0 (2:12).