Kurz nach Schliessung der Wahllokale in den Niederlanden deutet eine erste Prognose auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Liberalen und den oppositionellen Sozialdemokraten hin. Bereits im Vorfeld der vorgezogenen Parlamentswahlen war ein knappes Ergebnis erwartet worden.
In einer Erhebung des Senders NOS/RTL kamen die Liberalen von Ministerpräsident Mark Rutte am Mittwochabend auf 41 Sitze, die sozialdemokratische Arbeitspartei PvdA auf 40 der insgesamt 150 Mandate.
Beide Parteien gelten als pro-europäisch. Rutte hatte bei der Stimmabgabe bekräftigt, seine Partei sei der Haushaltsdisziplin in der Euro-Zone verpflichtet. Der Regierungschef lehnt ein drittes Rettungspaket für Griechenland ab. PvdA-Chef Diederik Samsom hingegen will den Griechen mehr Zeit geben, den eigenen Verpflichtungen nachzukommen.
Überraschend hohe Verluste muss offenbar der Rechtspopulist Geert Wilders verbuchen. Seine Partei für die Freiheit sackt den Prognosen zufolge von 24 auf 13 Sitze ab. Die bisherige christdemokratische Regierungspartei verliert gemäss der ersten Hochrechnung ebenfalls stark und kommt auf 13 Sitze. Neue drittstärkste Kraft würde erwartungsgemäss die Sozialistische Partei mit 15 Sitzen.
Die vorzeitigen Neuwahlen waren notwendig geworden, nachdem die bisherige Minderheitsregierung aus Rechtsliberalen und Christdemokraten zurückgetreten war.