Der wegen Kriegsverbrechen verurteilte liberianische Ex-Staatschef Charles Taylor wird seine Strafe in Grossbritannien verbüssen. Die britische Regierung entsprach damit einem Gesuch des Präsidenten des Sondertribunals für Sierra Leone, wie sie heute bekanntgab.
Die Berufungskammer des Gerichts hatte es Ende September für erwiesen erachtet, dass Taylor in seiner Zeit als Präsident Liberias (1997 bis 2003) die Rebellen im Nachbarland Sierra Leone bewaffnete und seine Truppen an deren Seite kämpfen liess.
Dafür wurde er mit sogenannten Blutdiamanten bezahlt, die unter unmenschlichsten Bedingungen geschürft werden. Während des Bürgerkriegs in Sierra Leone starben 120’000 Menschen.
Der Schuldspruch gegen Taylor war das erste Mal seit den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen von 1946, dass ein ehemaliger Staatschef von einem internationalen Gericht verurteilt wurde.