In Libyen ist der stellvertretende Industrieminister getötet worden. Hassan al-Droui sei am Samstagabend bei einem Besuch in seiner Heimatstadt Sirte von Unbekannten erschossen worden, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Ein Spitalvertreter bestätigte den Tod des Ministers. Er habe an mehreren Körperteilen Schussverletzungen erlitten.
Es ist die erste Tötung eines Mitglieds der libyschen Übergangsregierung seit dem Sturz und Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011. Droui hatte während des Aufstands gegen Gaddafi dem oppositionellen Nationalen Übergangsrat angehört.
Der erste Chef der Übergangsregierung, Abdelrahim al-Kib, ernannte ihn zum Vize-Industrieminister. Das Amt behielt er auch unter Kibs Nachfolger Ali Seidan.
Seit dem Sturz Gaddafis kommt Libyen nicht zur Ruhe. Zahlreiche frühere Rebellengruppen und Stammesmilizen weigern sich, ihre Waffen abzugeben und versuchen, ihre Forderungen mit Gewalt durchzusetzen.
So kamen jüngst bei heftigen Stammeskämpfen in der Stadt Sabha mindestens 19 Menschen ums Leben. Wie die libysche Zeitung «Libya Herald» am Samstag online unter Berufung auf einen lokalen Politiker berichtete, wurden 45 Menschen verletzt. Der Politiker sprach von Strassenkämpfen und von Gefechtslärm schwerer Artillerie. Die Sicherheitslage in Sabha habe sich in den vergangenen Monaten verschlechtert, schrieb die Zeitung online.