Der bis 2010 in Libyen als Geisel gefangen gehaltene Rachid Hamdani muss seinem libyschen Anwalt die geforderten 140’000 Franken nicht zahlen. Der Friedensrichter des Bezirks Nyon VD hat die Forderung des Anwalts abgelehnt.
Die Verfahrenskosten wurden dem libyschen Anwalt Saleh Zahaf auferlegt, der das Gericht angerufen hatte, wie es im Urteils-Dispositiv des Friedensrichters heisst. Der Libyer hat zehn Tage Zeit, gegebenenfalls Rekurs einzureichen.
Das seien gute Nachrichten für Rachid Hamdani, sagte dessen Anwalt Nicola Meier auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Verhandlung hatte bereits am 31. Januar stattgefunden.
Hamdani stellt nicht in Abrede, dass er seinerzeit eine entsprechende Schuldanerkennung unterzeichnet hat. Laut seinem Verteidiger stellt sich aber die Frage, unter welchen Bedingungen Hamdani gehandelt hat.
Die Unterschrift sei jemandem abgetrotzt worden, der sich in grösster Not befunden habe. Hamdani habe dies als einzige Möglichkeit gesehen, nach 19 Monaten Geiselhaft freigelassen zu werden.
2008 vom Gaddafi-Regime verhaftet
Der Schweizer Anwalt von Saleh Zahaf war am Montag nicht zu erreichen. In einem Interview mit der Zeitung „Matin Dimanche“ hatte Zahaf Anfang Februar erklärt, sein Leben und jenes seiner Familie für Hamdani riskiert zu haben.
Am 19. Juli 2008 hatte das Gaddafi-Regime in Libyen die beiden Schweizer Geschäftsleute Rachid Hamdani und Max Göldi festgenommen. Dies geschah als Vergeltung für die Festnahme von Hannibal Gaddafi – dem Sohn des Diktators Muammar al-Gaddafi – in Genf. Sie kamen erst 2010 wieder frei.