Lindt & Sprüngli gewinnt den Krieg der Goldhasen in Österreich

Kurz vor Ostern hat der Schokoladenproduzent Lindt & Sprüngli den jahrelangen Goldhasen-Streit in Österreich gewonnen. Das Oberlandesgericht in Wien, die höchste Instanz, entschied, dass der „Prachthase“ eines Konkurrenten die Markenrechte der Zürcher verletzt.

Der Grosse ist für einmal der Verlierer: links der Hase von Hauswirth, rechts der Goldhase von Lindt und Sprüngli (Bild: sda)

Kurz vor Ostern hat der Schokoladenproduzent Lindt & Sprüngli den jahrelangen Goldhasen-Streit in Österreich gewonnen. Das Oberlandesgericht in Wien, die höchste Instanz, entschied, dass der „Prachthase“ eines Konkurrenten die Markenrechte der Zürcher verletzt.

In Goldfolie gehüllte Osterhasen mit roter Schleife samt Glöckchen gibt es damit in Österreich künftig nur noch aus dem Haus des Kilchberger „Maître Chocolatier seit 1845“.

Der österreichische Konkurrenzhoppler „Prachthase“ der Konfiserie Hauswirth steckte ebenfalls in goldener Folie und trug ein Halsband, oder besser eine rot-weisse Krawatte. Wie das Schweizer Unternehmen fertigte der Burgenländer Familienbetrieb das Schokoladetier seit Jahrzehnten.

Nach Ansicht von Lindt & Sprüngli war der Austria-Hase aber abgekupfert und verletzte Markenrechte. Damit erhielten die Kilchberger nun vor höchster Instanz Recht, wie durch die österreichische Zeitung „Wirtschaftsblatt“ am Montag bekannt wurde.

Lindt & Sprüngli will Konkurrenten nicht vernichten

Der Goldhasenstreit beschäftigte seit 2004 etliche Gerichte. Vor Weihnachten 2011 befand das Oberlandesgericht bereits, beim Hauswirth-Hasen bestehe Verwechslungsgefahr und verbot dessen Produktion und Vertrieb.

Bei Lindt & Sprüngli hiess es am Montag, die Firma sei „nicht bestrebt, Hauswirth zu vernichten, will aber keine Plagiate am Markt“.

Die Konfiserie Hauswirth zeigte sich vom Urteil konsterniert. Geschäftsführer Roman Hauswirth sprach gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA von einem „Worst-Case-Szenario“.

Hauswirth werde das Urteil respektieren und Vorschläge für ein neues Erscheinungsbild des Hasen machen. Er hoffe, dass es von der Gegenseite „vielleicht auch ein Entgegenkommen gibt“. 2013 könnte somit bereits ein neu gestalteter „Prachthase“ in den Regalen stehen.

Auf die österreichische Firma kommen Verfahrenskosten von 56’000 Euro zu, wie das „Wirtschaftsblatt“ berichtete. Ausserdem erwarten Hauswirth entweder Schadenersatzforderungen oder die Nachzahlung von Lizenzgebühren, erklärte der Geschäftsführer.

Für Lindt & Sprüngli ist der Goldhase mit der roten Schleife eines der wichtigsten Produkte. Derzeit stellt das Unternehmen einen Schokolade-Teddybären für das Weihnachtsgeschäft auf, der ebenso erfolgreich werden soll wie der Goldhase zu Ostern.

Nächster Artikel