Regisseur Cameron zum tiefsten Punkt der Weltmeere getaucht

Hollywood-Regisseur James Cameron ist als erster Mensch allein mit einem speziellen U-Boot zum tiefsten Punkt der Erde getaucht. Drei Stunden lang nahm der 57-Jährige Proben für Forschungszwecke im Marianengraben im Westpazifik und filmte die Unterwasserwelt.

Um eine Erfahrung reicher: James Cameron (Bild: sda)

Hollywood-Regisseur James Cameron ist als erster Mensch allein mit einem speziellen U-Boot zum tiefsten Punkt der Erde getaucht. Drei Stunden lang nahm der 57-Jährige Proben für Forschungszwecke im Marianengraben im Westpazifik und filmte die Unterwasserwelt.

Für den Regisseur von „Titanic“ und „Avatar“ ging ein Traum in Erfüllung. Kurz vor acht Uhr Ortszeit erreichte Cameron mit dem Tauchboot „Deepsea Challenger“ den Meeresgrund in 10’898 Metern Tiefe, wie das Expeditionsteam der National Geographic Society mitteilte.

„Es ist wirklich das erste Mal, dass menschliche Augen die Möglichkeit hatten, diese sehr fremdartige Landschaft zu sehen“, sagte der Vizepräsident für Forschungsreisen der Society, Terry Garcia, telefonisch von Schottland. Cameron liess vom Meeresboden aus erklären, dass er es „kaum erwarten“ könne, seine Eindrücke mit allen zu teilen.

Zwar waren schon 1960 der Schweizer Ingenieur Jacques Piccard und der US-Kapitän Don Walsh in den Marianengraben getaucht, der etwa 320 Kilometer südwestlich der Pazifikinsel Guam liegt. Allerdings konnten sie während ihrer 20 Minuten dort unten praktisch nichts sehen, weil ihr U-Boot so viel Sand vom Meeresboden aufgewirbelt hatte.

Proben für die Forschung

Cameron dagegen hatte drei Stunden Zeit, die Tiefseewelt zu erkunden und zu filmen. Geplant hatte er einen Aufenthalt von bis zu sechs Stunden. Er machte unter anderem Aufnahmen mit modernsten 3-D-Kameras, zudem brachte er Gesteins- und Mineralproben mit an die Oberfläche zurück.

Nach zwei Stunden und 36 Minuten machte Cameron sich wieder an den Aufstieg. Die Fahrt zur Wasseroberfläche dauerte dann nur 70 Minuten und verlief damit schneller als erwartet, wie National Geographic mitteilte. Ein Helikopter entdeckte das Tauchboot im Wasser, das dann mit einem Kran an Bord eines Schiffes gehievt wurde.

Berichte über den Gesundheitszustand des Kanadiers lagen zunächst nicht vor. Der Arzt der Expedition, Joe MacInnis, sagte vor dem Tauchgang, Tests in mehr als acht Kilometern Tiefe seien problemlos verlaufen.

Er rechne damit, dass Cameron das Abenteuer unbeschadet überstehen werde. „Jim wird ein bisschen steif sein von der verkrampften Haltung, aber er ist für sein Alter in guter Form, also erwarte ich keine Probleme“, sagte Camerons langjähriger Freund.

Cameron machte auch Foto- und Videoaufnahmen, doch wann diese veröffentlicht werden, war zunächst nicht bekannt. Von der Expedition ist laut National Geographic ein 3-D Featurefilm fürs Kino und eine anschliessende Fernsehausstrahlung geplant.

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