Der Schokoladenhersteller Lindt&Sprüngli ist trotz rekordhoher Rohstoffpreise und Frankenstärke weiterhin kräftig gewachsen. Im ersten Halbjahr 2015 kletterte der Umsatz um 17,4 Prozent auf 1,409 Milliarden Franken.
Unter Ausklammerung der im Vorjahr übernommenen amerikanischen Firma Russell Stover betrug das organische Wachstum 9,4 Prozent. Das solide Wachstum komme sowohl aus den europäischen Kernmärkten, Nordamerika, wie auch aus den Aufbaumärkten. Lindt&Sprüngli erzielte laut Mitteilung vom Dienstag «deutliche Marktanteilsgewinne in allen strategisch wichtigen Ländern und Segmenten».
In Lokalwährungen wuchsen die Erträge inklusive Russell Stover um 24,9 Prozent. Demgegenüber steht ein negativer Währungseinfluss auf den Umsatz aufgrund der Frankenstärke von -7,5 Prozent. Mit dem Wachstum von 17,4 Prozent in Franken egalisierte Lindt&Sprüngli exakt den im Gesamtjahr 2014 erzielten Wert.
Die langfristige Wachstumsstrategie zahle sich aber auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen aus, schreibt das Traditionsunternehmen. Lindt&Sprüngli sei in nur leicht wachsenden und teilweise stagnierenden Schokolademärkten auf Erfolgskurs geblieben.
Dank Investitionen in die Marke und in die Produktionskraft gelinge es, die Preiserhöhungen an den Rohstoffmärkten über Effizienzoptimierungen und Kapazitätssteigerungen zumindest teilweise zu verkraften und Premium-Produkte anzubieten, für die punktuelle Preiserhöhungen akzeptiert würden. Ein weiterer Erfolgsfaktor sei das eigene, weltweite Ladennetz.
Übernahme verdauen
Die rekordhohen Rohstoffpreise und die anhaltende Frankenstärke machten aber auch Lindt & Sprüngli zu schaffen. Gewinnzahlen werden im Halbjahr nicht genannt, das Unternehmen macht auch keine konkrete Gewinnprognose für das Gesamtjahr.
Die Integration von Russell Stover habe im laufenden Jahr oberste Priorität. Die grösste Akquisition der Firmengeschichte verlaufe nach Plan und werde zügig vorangetrieben, hiess es.
Danach werde Lindt & Sprüngli wiederum am langfristigen Ertragsziel bezüglich einer Steigerung der Betriebsgewinn-Marge (EBIT-Marge) von 20 bis 40 Basispunkten festhalten. Beim Umsatz bestätigte das Unternehmen für 2015 das Ziel eines organischen Wachstums von 6 bis 8 Prozent.