Zur Unterstützung des französischen Präsidentschaftskandidaten der Linksfront, Jean-Luc Mélenchon, sind am Sonntag zehntausende Menschen durch Paris gezogen. Mit Fahnen der Linksfront und der Kommunistischen Partei zogen sie zum zentralen Place de la Bastille, dem historischen Platz der Französischen Revolution.
Nach Angaben der Veranstalter nahmen mehr als 100’000 Menschen an dem Marsch teil. Bei einer anschliessenden Kundgebung rief Mélenchon zu einem „Aufstand der Bürger“ auf. Der Marsch stelle den Beginn einer „Bürgerrevolution“ dar, sagte der Linken-Politiker vor der Menschenmenge. Er wolle „ein neues Kapitel“ in der französischen Geschichte aufschlagen.
Mélenchon bot den Menschen in Griechenland, Spanien, Portugal und Italien, die „unter Unterdrückung“ durch europäische Sparmassnahmen litten, seine Unterstützung an.
Die Linksfront ist ein Verbund linker Parteien, darunter die Kommunistische Partei. Mélenchon hatte in den jüngsten Umfragen deutlich an Zustimmung gewonnen. Im Wahlkampf konzentrierte er sich bislang vor allem auf verbale Angriffe auf die Reichen, die französische Elite und Sparmassnahmen, was bei vielen Wählern gut ankam.
In Umfragen überschritt er zuletzt die symbolisch wichtige Zehn-Prozent-Marke. Laut einer Umfrage vom Sonntag käme Mélenchon in der ersten Wahlrunde am 22. April auf elf Prozent.