Die ZSC Lions gleichen in der Viertelfinalserie gegen Lausanne dank eines 3:2-Sieges nach Penaltyschiessen zum 1:1 aus. Zum Matchwinner avanciert Robert Nilsson.
Nilsson verwertete den entscheidenden Penalty, nachdem er bereits das späte 2:2 (59.) geschossen hatten. In der Regular Season hatten die Lions nur eines von neun Spielen gewonnen, in dem sie in die Verlängerung oder ins Shootout mussten – bei den sechs Penaltyschiessen verloren sie gar jedes Mal. Insofern kam dieser «spezielle Erfolg» gerade zum richtigen Zeitpunkt. Lausanne hatte in der Verlängerung während sechs Minuten in Überzahl spielen können, nutzte diesen Vorteil aber nicht aus.
Der ZSC hatte sich in extremis in die Verlängerung gerettet. Nilsson verwertete 67 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit einen Penalty souverän zum 2:2. Der Strafschuss war aufgrund eines klaren Wechselfehlers der Waadtländer ausgesprochen worden. Die Regel besagt, dass ein absichtlich unkorrekter Spielerwechsel in den letzten zwei Minuten einen Penalty zur Folge hat. Lausanne legte daraufhin einen Spielfeldprotest ein.
Drei Minuten vor dem 2:2 hatte Daniel Bang die Gastgeber zum zweiten Mal in dieser Partie in Führung gebracht und mit dem vermeintlichen Siegtreffer die Mehrheit der 8000 Zuschauer in der ausverkauften Malley-Halle in Ekstase gebracht. Das 1:2 war aus Sicht der Lions absolut unnötig. Einerseits agierte Verteidiger Andri Stoffel zu passiv, andererseits hätte Goalie Lukas Flüeler diesen Schuss halten müssen. Zudem waren die Lions zuvor im letzten Drittel besser gewesen.
Wie bereits beim 4:1-Sieg am Dienstag im Hallenstadion waren die Gastgeber in der 1. Minute in Führung gegangen. Diesmal dauerte es 44 Sekunden, ehe der Lausanner Topskorer Juha-Pekka Hytönen reüssierte. Die Vorarbeit leistete Benjamin Antonietti, der den Puck in den Slot brachte, worauf Steve McCarthy beinahe ein Eigentor unterlaufen wäre, ehe Hytönen den ZSC-Goalie Lukas Flüeler doch noch bezwang. Antonietti war bereits im ersten Spiel mit zwei Toren ein Aktivposten gewesen.
Der frühe Rückstand hinterliess beim ZSC Spuren. Lausanne hatte den Favoriten im ersten Drittel im Griff. Diesmal gelang es den Waadtländern aber nicht, die Führung auszubauen, obwohl sie viel Dampf machten. In der 26. Minute traf Mathias Seger mehr oder weniger aus heiterem Himmel zum 1:1. Der Captain der Lions war mit einem Backhand-Schuss erfolgreich, wobei der ansonsten starke Lausanner Keeper Cristobal Huet alles andere als einen guten Eindruck hinterliess. Dieses Tor löste den Knoten bei den Lions etwas, das Heimteam hielt aber weiterhin gut dagegen. Insofern entbehrte es nicht einer gewissen Logik, dass die Partie erst im Penaltyschiessen entschieden wurde.
Lausanne – ZSC Lions 2:3 (1:0, 0:1, 1:1, 0:0) n.P.
Malley. – 8000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Koch, Abegglen/Rohrer. – Tore: 1. (0:44) Hytönen (Benjamin Antonietti) 1:0. 26. Seger (Bastl, Dan Fritsche) 1:1. 56. Bang (Leeger) 2:1. 59. (58:53) Nilsson 2:2 (Penalty nach Wechselfehler). – Penaltyschiessen: Bergeron 0:1, Genazzi – (scheitert); Shannon – (daneben), Setzinger 1:1; Nilsson – (scheitert), Genoway 2:1; Wick 2:2, Bang – (scheitert); Patrik Bärtschi – (scheitert), Hytönen – (scheitert); Setzinger – (daneben), Nilsson 2:3. – Strafen: 4mal 2 plus 10 Minuten (Gobbi) gegen Lausanne, 6mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Hytönen; Wick.
Lausanne: Huet; Jannik Fischer, Lardi; Gobbi, Leeger; Stalder, Genazzi; Seydoux; Setzinger, Genoway, Simon Fischer; Benjamin Antonietti, Hytönen, Bang; Neuenschwander, Froidevaux, Gailland; Florian Conz, Paul Savary, Déruns.
ZSC Lions: Flüeler; Stoffel, Bergeron; Seger, McCarthy; Blindenbacher, Daniel Schnyder; Ryan Keller, Shannon, Schäppi; Nilsson, Cunti, Wick; Patrik Bärtschi, Trachsler, Kenins; Dan Fritsche, Senteler, Bastl; Künzle.
Bemerkungen: Lausanne ohne Augsburger, Morant, Reist (alle verletzt) und Fleury (überzähliger Ausländer). ZSC Lions ohne Geering (verletzt) und Tabacek (überzähliger Ausländer). – Timeout Lausanne (77.).