Lobbyisten gratulieren abgewählten Parlamentariern

Peinliche Panne des Lobbyistenverbandes SPAG: Auch den abgewählten Nationalräten hat er einen Gratulationsbrief geschickt. Unter den Adressaten waren bekannte Politiker wie Christoph Mörgeli (SVP/ZH), Andy Tschümperlin (SP/SZ) und Aline Trede (Grüne/BE).

Niemand kennt die geheimen Winkel und Ecken des Bundeshauses sowie die Parlamentarierinnen und Parlamentarier besser als die Lobbyisten: Doch die Datenbank des Lobbyistenverbandes SPAG kennt die aktuellen Parlamentsmitglieder nur, wenn die richtigen Filter gesetzt wurden (Symbolbild). (Bild: sda)

Peinliche Panne des Lobbyistenverbandes SPAG: Auch den abgewählten Nationalräten hat er einen Gratulationsbrief geschickt. Unter den Adressaten waren bekannte Politiker wie Christoph Mörgeli (SVP/ZH), Andy Tschümperlin (SP/SZ) und Aline Trede (Grüne/BE).

«Herzliche Gratulation zur Wahl!» beginnt das Schreiben. Die Schweizerische Public Affairs Gesellschaft (SPAG) wünscht darin Gewählten und Abgewählten «viel gutes Gelingen, Freude und Erfolg im Parlamentsbetrieb und bei Ihrer politischen Arbeit». SPAG-Präsident Stefan Kilchenmann bestätigte einen entsprechenden Bericht von blick.ch vom Montag.

Das Schreiben ging gar an Nationalräte und Nationalrätinnen, die erst gar nicht mehr zu den Wahlen am 18. Oktober angetreten waren, wie Kilchenmann der Nachrichtenagentur sda sagte. Es hätten etliche Angeschriebene reagiert, sagte der SPAG-Präsident. «Die Betroffenen haben es mit Fassung und Humor getragen.»

Abgewählten-Filter nicht aktiviert

Grund für den Fehler sei eine Fehlmanipulation in der Datenbank beim Verschicken der Briefe gewesen: Man habe vergessen, einen Filter für jene zu setzen, die in der kommenden Legislatur nicht mehr im Parlament Einsitz nehmen werden. Inzwischen hat die SPAG sich bei den Betroffenen entschuldigt.

Im ersten Brief wurde den Gewählten jedoch nicht nur gratuliert. Sie wurden von der SPAG auch zu zwei Veranstaltungen eingeladen. Die Entschuldigung bedeute nicht, dass die Abgewählten nun wieder ausgeladen seien, betonte Kilchenmann, im Gegenteil, sie seien auch willkommen.

Im Brief hatte sich der Lobbyverband als Organisation präsentiert, die «die Qualität der Lobbyarbeit fördert». Blick.ch zitiert Aline Trede: «So wird das nichts mit dem Qualitätslobbying.»

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