Die Topmanager in der Schweiz haben 2012 laut einer ersten Erhebung tendenziell leicht weniger verdient als im Vorjahr. Die Gesamtvergütung der Geschäftsleitungsmitglieder sind laut dem Beratungsunternehmen hkp im Schnitt um 1 bis 3 Prozent gesunken.
Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten haben sich ausgewirkt, sagte Stephan Hostettler, Partner von Hostettler Kramarsch Partner (hkp) am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich.
hkp hat ein Portal lanciert, in dem die Managersaläre der 100 grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen erfasst werden. Bislang konnten die Geschäftsberichte von 9 SMI-Unternehmen und 23 weiteren Firmen ausgewertet werden: Demnach erhielten die Chefs der Unternehmen im Börsenschwergewichte-Index SMI im Schnitt ein Salär von 6,28 Mio. Franken.
Die Spannbreite ist gross: Bei den CEOs von SMI-Unternehmen musste Christopher Kirk vom Warenprüfer SGS eine Einbusse um 64,7 Prozent auf 1,55 Mio. Fr. hinnehmen. An der Spitze steht Roche-CEO Severin Schwan mit 13,9 Mio. Franken, 12,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Teils riesige Schwankungen
Bei den mittleren Unternehmen fällt Hariolf Kottmann vom Chemiekonzern Lonza auf, dessen Vergütung um nicht weniger als 61,5 Prozent auf 6,03 Mio. Fr. kletterte, während auf der anderen Seite Monika Ribar vom Logistikunternehmen Panalpina eine Einbusse um 57,6 Prozent auf 0,95 Mio. Fr. hinnehmen musste.
Bei kleineren Mid-Cap-Unternehmen lag der Schnitt der CEO-Löhne bei 1,11 Mio. Franken. Die Löhne der weiteren Geschäftsleitungsmitglieder betragen – auch bei den grossen Unternehmen – zwischen 35 und 45 Prozent der CEO-Vergütungen.
Bei den SMI-Konzernen sind die Vergütungen der Geschäftsleitungsmitglieder im Schnitt um 1,1 Prozent gesunken. Bei den Mid-Cap-Firmen betrug der Rückgang sogar 2,9 Prozent.
Eine Prognose, ob die Managersaläre nach Annahme der Abzocker-Initiative weiter sinken, mochte Hostettler nicht abgeben. Es sei aber ein Weckruf an die Verwaltungsräte. Zudem brauche es mehr Transparenz zur effektiv realisierten Vergütung nach Ablauf der Sperrfristen. Klar eine Deckelung der Managerlöhne würde die 1:12-Initiative bringen, wie der hkp-Experte festhielt.