Die Löhne steigen nächstes Jahr laut einer Firmenumfrage in der Schweiz durchschnittlich um 0,9 Prozent. Bei einer prognostizierten Teuerung von 0,3 Prozent ergibt sich real ein Plus von 0,6 Prozent. Doch zur Verbesserung trägt vor allem die Anhebung von Mindestlöhnen bei.
Eine Steigerung der Löhne auf breiter Front ergibt sich darum vor allem bei den tieferen Lohngruppen. Hinzu kamen Massnahmen, um Lohndiskriminierungen zu beseitigen und Fachkräfte halten zu können. Die Spannweite der Erhöhungen unter den Branchen sei erheblich, heisst es zur Lohnumfrage der Grossbank UBS, welche am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Die Informatik- und Telekombranche löst die Pharma- und Chemiebranche als Spitzenreiter ab. Bei den Informatik- und Telekomdiensten liegt die erwartete Lohnerhöhung für 2015 bei 1,6 Prozent – im laufenden Jahr betrug das Plus 1,5 Prozent.
Die Chemie- und Pharmafirmen kommen durchschnittlich auf eine Erhöhung von 1,3 Prozent. Bisher haben sie aber 1,5 Prozent mehr bezahlt. Der Tourismus steht gar vor einer Nullrunde, nachdem im laufenden Jahr die Löhne um ein halbes Prozent angehoben wurden.
Sorgen um Einwanderung
Befragt zur Masseneinwanderungsinitiative gab rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer an, sie könnten von den Folgen negativ betroffen sein. Bei einem Wegfall der Personenfreizügigkeit drohe ein weiter verschärfter Arbeitskräftemangel. 86 Prozent der Befragten würden dann vermehrt Frauen einstellen.
An erster Stelle stehen Pensenerhöhungen der Teilzeitbeschäftigten. 35 Prozent würden ältere Arbeitnehmer länger beschäftigen. Die Löhne wären gemäss den Unternehmen vom Wegfall der Personenfreizügigkeit längerfristig aber nicht betroffen.
An der diesjährigen Lohnumfrage der UBS haben 370 Unternehmen sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden aus 22 Branchen teilgenommen. Die Firmen Unternehmen gaben ausserdem an, sie hätten die Löhne 2014 um rund 1 Prozent erhöht. Durch die voraussichtlich niedrige Inflation von 0,1 Prozent in diesem Jahr ergebe sich somit für 2014 eine Reallohnerhöhung von 0,9 Prozent.