Loja Dschirga stellt Bedingungen für Partnerschaft mit den USA

Die afghanische Stammesversammlung Loja Dschirga hat einer langfristigen Partnerschaft mit den USA „unter Bedingungen“ zugestimmt. Eine Partnerschaft sei nötig „für eine bessere Sicherheit im Land“, hiess es in der am Samstag verlesenen Abschlusserklärung der Konferenz in Kabul.

Stammesvertreter an der Loja Dschirga (Archiv) (Bild: sda)

Die afghanische Stammesversammlung Loja Dschirga hat einer langfristigen Partnerschaft mit den USA „unter Bedingungen“ zugestimmt. Eine Partnerschaft sei nötig „für eine bessere Sicherheit im Land“, hiess es in der am Samstag verlesenen Abschlusserklärung der Konferenz in Kabul.

Sie sei „sehr wichtig“ für das nationale Interesse Afghanistans. Präsident Hamid Karsai versicherte den 2200 Stammesvertretern, er akzeptiere „alle Bedingungen und Empfehlungen“ für die Beziehungen mit den USA.

Ein Abkommen über die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern nach dem bis Ende 2014 geplanten Abzug der internationalen Truppen wird derzeit zwischen Kabul und Washington ausgehandelt. Nach dem Willen der Stammesversammlung soll es zunächst auf zehn Jahre geschlossen werden.

Die Stammesversammlung stellte dabei aber harte Bedingungen: Hausdurchsuchungen und nächtliche Operationen ausländischer Truppen müssten mit Unterzeichnung des Abkommens mit den USA enden. Alle Militäroperationen müssten von Afghanen geführt werden. Eigenmächtige US-Operationen seien nicht mehr erlaubt. Alle Gefängnisse und Inhaftierten müssten an Afghanen übergeben werden.

Die NATO-geführte Internationale Schutztruppe Isaf hält nächtliche Razzien und Hausdurchsuchungen für eines ihrer effektivsten Mittel im Kampf gegen die Taliban. Im Volk sind die so genannten Night Raids jedoch verhasst.

Verhandlungen mit dem Taliban

Die Loja Dschirga forderte auch, die Möglichkeit der Strafverfolgung von US-Bürgern, die in Afghanistan Verbrechen begehen, in das Abkommen mit den USA aufzunehmen.

Die Stammesversammlung sprach sich nach ihrem viertägigen Treffen in ihrer Abschlusserklärung zudem für Verhandlungen mit den Taliban aus, die der Gewalt abschwören. Die Tür müsse offen bleiben für Mitglieder der bewaffneten Opposition, die zu einem friedlichen Leben zurückkehren wollten, hiess es.

Karsai hatte die mehrtägige Konferenz nach der Ermordung von Ex-Präsident Burhanuddin Rabbani Ende September einberufen. Rabbani war mit den Friedensverhandlungen mit den Aufständischen beauftragt.

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