Bei der Kollision zweier Züge in Amsterdam ist möglicherweise ein Stoppsignal übersehen worden. Das hätten erste Ermittlungen zu dem Unglück vom Samstag mit einer Toten und mehr als 40 Schwerverletzten ergeben, erklärte die niederländische Infrastrukturministerin Melanie Schultz am Montag.
Ob einer der beiden Lokführer tatsächlich ein rotes Licht verpasst habe, müsse aber durch weitere Untersuchungen erst noch bestätigt werden, sagte Schultz. Der Regionalzug war am Samstag bei Amsterdam frontal mit einem entgegenkommenden Schnellzug kollidiert.
Eine 68 Jahre alte Niederländerin starb, 117 weitere Menschen wurden verletzt. 16 Schwerverletzte lagen am Montag noch in Spitälern. Es war eines der schlimmsten Zugunglücke der vergangenen Jahre in den Niederlanden.
Die niederländische Zeitung „De Volkskrant“ hatte bereits unter Berufung auf einen ihrer Mitarbeiter in ihrer Online-Ausgabe berichtet, die Lokführerin habe ein Stoppsignal missachtet. Der Journalist Hein Janssen fuhr demnach selbst in dem verunglückten Regionalzug und sass in einem Wagen direkt hinter der Fahrerin.
Kurz nach dem Aufprall sei die Frau aus ihrer Kabine gekommen und habe gesagt: „Ich fürchte, ich habe ein Rotlicht überfahren.“