Lokführerstreik in Deutschland zu Ende

Der Streik der Lokführer in Deutschland ist zu Ende. Er hat fast eine Woche gedauert. Bis sich der Verkehr der Deutschen Bahn wieder normalisiert hat, wird es allerdings Montag.

Rollt wieder: ICE von Zürich nach Hamburg am Sonntagmorgen (Bild: sda)

Der Streik der Lokführer in Deutschland ist zu Ende. Er hat fast eine Woche gedauert. Bis sich der Verkehr der Deutschen Bahn wieder normalisiert hat, wird es allerdings Montag.

Am (heutigen) Sonntag bleibt nach Angaben der Bahn im Fernverkehr noch ein ein Ersatzfahrplan in Kraft. «Im Laufe des Sonntagnachmittags soll bereits ein Grossteil der Züge wieder regulär fahren», betonte das Unternehmen aber.

Auch der grenzüberschreitende Verkehr mit der Schweiz normalisiert sich nur schrittweise. Während die Eurocity-Züge von Zürich nach München wieder planmässig verkehren, stoppen die Züge von Zürich nach Stuttgart gemäss Angaben auf der Internetseite der SBB am Sonntag weiterhin an der Grenze. Auch die Regioexpress-Züge von Basel nach Freiburg im Breisgau fallen weiterhin aus.

Die ICE- und Schnellzugverbindungen von Basel Richtung Deutschland scheinen gemäss dem von der Deutschen Bahn veröffentlichten Ersatzfahrplan aber wieder mehrheitlich zu verkehren.

Mit dem Ende des Streiks dürfte sich die Lage auf dem deutschen Schienennetz zwar wieder normalisieren, der Konflikt zwischen Lokführern und Deutscher Bahn ist aber noch nicht ausgestanden. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) drohte bereits mit weiteren Streiks, falls die Bahn nicht auf ihre Forderungen eingehe.

Gewerkschaftschef wertet Streik als Erfolg

GDL-Chef Claus Weselsky betonte in der «Saarbrücker Zeitung», die mittlerweile achte Arbeitsniederlegung in den laufenden Verhandlungen sei ein «absoluter Erfolg» gewesen. Die Passagiere hätten viel Verständnis für die Positionen der Gewerkschaft aufgebracht.

Bahnchef Rüdiger Grube will derweil dem Vernehmen nach hinter den Kulissen nach neuen Lösungsmöglichkeiten im Streit suchen. Spitzenpolitiker der deutschen Regierungsparteien CDU und SPD sowie Wirtschaftsverbände kritisierten das Vorgehen der GDL scharf.

Der Streik hatte im Güterverkehr am Montag und im Personenverkehr am Dienstag begonnen. Vor allem in Ostdeutschland, wo die Lokführergewerkschaft GDL stärker organisiert ist, rollten nur etwa 15 Prozent der Züge. Im Westen waren es bis zu zwei Drittel. In Ballungszentren war zudem der S-Bahn-Verkehr betroffen.

Die GDL will in den seit Monaten stockenden Verhandlungen über Löhne und Arbeitsbedingungen für alle Berufsgruppen des Zugpersonals eigene Tarifverträge erstreiten.

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