Beim Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Grossbritannien sind Handels- und Investitionsverträge im Wert von fast 40 Milliarden Pfund (60 Milliarden Franken) unterzeichnet worden. China steigt nun auch in den Atomreaktorbau ein.
Der am Freitag endende viertägige Besuch des chinesischen Präsidenten steht ganz im Zeichen von Wirtschaftskontakten. Cameron erwähnte am Mittwoch Verträge mit chinesischen Partnern unter Beteiligung des britischen Ölriesen BP, des Industriekonzerns Rolls-Royce und des Kreuzfahrtunternehmens Carnival. Er wolle Grossbritannien zum «Partner der ersten Wahl» für China machen, sagte Cameron.
Xi seinerseits äusserte die Absicht, die Verbindungen beider Länder auf «eine neue Ebene» zu heben. Cameron betonte dabei die Bedeutung der Wirtschaft. Ohne enge Handelsbeziehungen könne man auch nicht über Themen wie Menschenrechte sprechen, sagte der konservative Politiker.
Zur Errichtung des ersten Atomkraftwerks in Grossbritannien seit zwei Jahrzehnten unterzeichnete die britische Regierung ein Abkommen mit China und dem französischen Energieversorger EDF.
An der Finanzierung des 18 Milliarden Pfund (26 Milliarden Franken) teuren Projekts ist der Staatskonzern China General Nuclear Power (CGN) mit sechs Milliarden Pfund, also einem Drittel, beteiligt. Den Rest der Summe übernimmt EDF, wobei künftig andere Partner nicht ausgeschlossen sind.
Das Kraftwerk Hinkley Point C mit zwei Druckwasserreaktoren soll in Somerset in Südwest-England entstehen. Die Fertigstellung ist nun für 2025 vorgesehen, zwei Jahre später als zuletzt geplant. Dereinst sollen die Reaktoren sechs Millionen Haushalte versorgen und 25’000 Arbeitsplätze schaffen, hiess es. Die Unterzeichnung des Abkommens fand in Anwesenheit von Cameron und Xi statt.