„Sowas ist noch nie dagewesen“ – unzählige Male fiel dieser Satz schon vor der Eröffnung der neuen Ausstellung zu Leonardo da Vinci in der National Gallery in London. Seit heute können sich Besucher selber davon überzeugen.
Die in der Schau versammelten Bilder wurden zum grössten Teil noch nie zusammen gezeigt. Erstmals hätten so viele grosse Museen ihre „Leonardos“ zur Verfügung gestellt, um sie in einer Schau zusammenzuführen, sagte Kurator Luke Syson am Dienstag kurz vor der Eröffnung. „Wahrscheinlich wird das auch nie wieder passieren.“
Waren in den vergangenen Jahren viele Schauen zum Technikgenie da Vinci und zu seinen wissenschaftlichen Arbeiten zu sehen, stand seine Malerei schon länger nicht mehr im Fokus, erklärte Syson.
Malereien im Mittelpunkt
„Leonardo da Vinci: Painter at the Court of Milan“ konzentriert sich auf die Schaffensphase da Vincis am Hof in Mailand in den letzten beiden Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts – seine Hauptphase als Maler.
Ähnlich wie mit seinen naturwissenschaftlichen Studien habe da Vinci auch in der Malerei eine Revolution ausgelöst, sagte Syson. Sein in der Schau zu sehendes Bild „Die Dame mit dem Hermelin“ etwa sei wohl das „erste moderne Porträt“.
In der Leonardo-Schau, die bis Februar dauert, sind fast alle Bilder zu sehen, die da Vinci in Mailand schuf und die noch erhalten sind. Hinzu kommen Zeichnungen und Skizzen, die Einblick in seine Arbeitsweise geben.