Der Politologe Claude Longchamp (59) hat die operative Führung des Forschungsinstituts gfs.bern abgegeben. Seit Mai leiten seine beiden langjährigen Mitarbeiter Urs Bieri (43) und Lukas Golder (42) das Institut.
Longchamp hat den beiden das Unternehmen verkauft, wie das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» am Donnerstag online vermeldete. Golder bestätigte das auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Allerdings zieht sich Longchamp nicht vollständig zurück: Das Verwaltungsratspräsidium will er bis 2019 behalten.
Longchamp wird weiterhin Kernprojekte betreuen und bei der Weiterentwicklung der Strategie beteiligt sein, wie Golder weiter sagte.
«Wir werden die Kernelemente weiterentwickeln und pflegen», sagte Golder. Er und Bieri wollten den Aufbruch ins sogenannte Dialogzeitalter begleiten und dafür neue Produkte entwickeln. Aufgrund der sozialen Medien geschehe die Kommunikation heute vermehrt auf Augenhöhe, und laufe nicht mehr einseitig ab wie bei der Massenkommunikation, sagte Golder.
Ab Mitte 2017 plane Longchamp eine Weltreise. Bis dahin wird er weiterhin die Abstimmungsresultate im Schweizer Fernsehen SRF kommentieren. Danach soll Golder diese Aufgabe übernehmen.
Bieri und Golder arbeiten seit 20 beziehungsweise 17 Jahren für gfs.bern, seit 2006 sind sie Mitglied der Geschäftsleitung. Zur selben Zeit wurde Longchamp Vorsitzender der Geschäftsleitung.
gfs.bern ist in der Politik- und Kommunikationsforschung tätig. Zum Unternehmen gehört neben dem Berner Büro mit seinen elf Mitarbeitern die Hälfte des gfs-Befragungsdienstes mit umgerechnet rund 75 Vollzeitstellen.