Lonza-Chef Ridinger will Produktionsstandorte deutlich reduzieren

Der Chef des Biozid- und Pharmawirkstoffherstellers Lonza, Richard Ridinger, will die bisher 50 Produktionsstandorte deutlich reduzieren. „Sie stehen alle auf dem Prüfstand. Am Schluss werden wir mit weniger Werken auskommen und eine höhere Produktivität erreichen“, sagte er im Interview mit der „SonntagsZeitung“.

Die Produktionsstätten von Lonza sind auf dem Prüfstand (Archiv) (Bild: sda)

Der Chef des Biozid- und Pharmawirkstoffherstellers Lonza, Richard Ridinger, will die bisher 50 Produktionsstandorte deutlich reduzieren. „Sie stehen alle auf dem Prüfstand. Am Schluss werden wir mit weniger Werken auskommen und eine höhere Produktivität erreichen“, sagte er im Interview mit der „SonntagsZeitung“.

Eine genaue Zahl könne er noch nicht nennen, aber, „es werden wohl deutlich weniger sein“, sagte er. Am Werk in Visp will Ridinger festhalten. Dem Standort machten allerdings Frankenstärke, Energie- und Transportkosten und vor allem die Lohnkosten zu schaffen, sagte er. Dennoch sei Visp kein Klumpfuss, sondern ein wichtiges Standbein.

Mit effizienteren Technologien, Automatisierung und Produkteinnovationen will Ridinger die hohen Lohnkosten in den Griff kriegen. Ausserdem versprach der Lonza-Chef ein neues Pharmaprodukt, das gemäss seinen Aussagen eines der modernsten und produktionstechnisch anspruchsvollsten Pharmaprodukte überhaupt sein soll.

Nebst der Überprüfung der Standorte kündigte Ridinger im Interview auch eine mögliche Veränderung der internen Struktur des Unternehmens an. „Wir prüfen die Struktur mit den vier Divisionen zu verändern“, sagte er. Es sei gut möglich, dass eine Agrochemiegeschäftseinheit geschaffen werde. Im ersten Halbjahr 2013 soll entschieden werden, was zum Unternehmen passt und was nicht.

Insbesondere im Agrochemiebereich sieht der Lonza-Chef grosses Potenzial – aber auch bei Themen wie Wellness, Hygiene und Ernährung. Technologien zur Wasseraufbereitung, um die Versorgung von Megastädten mit Trinkwasser sicherzustellen, steht ebenfalls auf der Liste des 54-Jährigen, der seit sieben Monaten den Feinchemiespezialisten führt.

Ende Oktober hatte Lonza angekündigt, in Visp bis Ende 2014 rund 400 Stellen abzubauen und zusätzlich weltweit 100 Arbeitsplätze in der Verwaltung zu streichen. Die Rentabilität des Produktionsstandortes Visp hatte nach Unternehmensangaben in den letzten Jahren aufgrund der Wechselkurse, der Konkurrenz aus Asien und steigender Rohstoff- und Energiepreise kontinuierlich abgenommen.

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