Pornodarsteller in Los Angeles müssen nach einer neuen städtischen Vorschrift bei Dreharbeiten künftig Kondome tragen. Mit überwältigender Mehrheit hat der Stadtrat der kalifornischen Metropole am Dienstag ein entsprechendes Gesetz verabschiedet.
„Ich nehme jede Möglichkeit wahr, die Verbreitung von HIV/Aids zu reduzieren“, begründete der Stadtverordnete Paul Koretz seine Zustimmung. Der in Los Angeles ansässige Verband AIDS Healthcare Foundation hatte sich jahrelang für den Kondomzwang stark gemacht.
Als Bevormundung kritisiert
Die Porno-Industrie kritisierte die neuen Vorschriften als eine Bevormundung durch den Staat. „Es geht nicht um die Gesundheit und die Sicherheit der Darsteller, die Behörden wollen vorschreiben, was zwischen Erwachsenen geschieht“, sagte Diane Duke von der Free Speech Coalition, einem Interessenverband der Pornodarsteller.
Die meisten amerikanischen Sex-Filme werden im Raum Los Angeles gedreht. Bislang hat die Porno-Industrie die Gesundheit ihrer Mitarbeiter selbst überwacht und die Akteure auf HIV und andere Erreger untersuchen lassen.
Die Produzenten würden „Non-Condom“-Drehs vorziehen, weil das von den Kunden so gewünscht werde, heisst es in der Branche.
In der Vergangenheit waren nach Bekanntwerden von Aids-Infektionen mehrmals die Dreharbeiten eingestellt worden. 2004 legten die Porno-Studios eine zweimonatige Drehpause ein, nachdem bekannte Pornodarsteller als HIV-positiv getestet worden waren.