Im KKL Luzern ist am Freitagabend das Lucerne Festival im Sommer eröffnet worden. Die Eröffnung stand im Zeichen des verstorbenen Dirigenten Claudio Abbado, der das Festival massgeblich geprägt hatte.
Musikalisch eröffnet wurde auch diese Festivalausgabe vom Lucerne Festival Orchestra, das zusammen mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und der italienischen Altistin Sara Mingardo Werke von Johannes Brahms spielte. Dirigiert wurde das Eröffnungsprogramm erstmals vom 35-jährigen lettischen Dirigenten Andris Nelsons.
Nelsons hat damit für diese Festivalausgabe den Part des im Januar verstorbenen Claudio Abbado übernommen. Der italienische Maestro hatte das Lucerne Festival Orchestra 2003 gegründet.
Das Publikum erhob sich im Andenken an Abbado zu einer Schweigeminute. Der Präsident von Lucerne Festival, Hubert Achermann, sagte, das Festival trauere um eine Lichtgestalt des Musikuniversums. Das ganze Sommerfestival sei deshalb eine Hommage an Abbado.
Festivalmotto ist die «Psyche»
Diesjähriges Festivalmotto ist die «Psyche» und somit die magische Wirkungsmacht der Musik. Der an der Universität Zürich lehrende Neuropsychologe Lutz Jäncke bot dazu in einem lockeren Referat das theoretische Rüstzeug.
Mit seiner Fähigkeit, Musik zu schaffen und zu verstehen, unterscheidet sich der Mensch gemäss Jäncke vom Tier. «Affen lieben die Ruhe. Sie weichen der Musik aus», sagte er.
Den Grund, weshalb sich der Mensch immer wieder der Musik aussetze, sieht Jäncke in den vielfältigen Möglichkeiten, mit denen mit der Musik umgegangen werden kann. Dies mache den Zauber der Musik aus, sagte er.
Die Grussworte des Bundesrates überbrachte Ueli Maurer. Er formte «www.» in «www!» um – Werte, Wurzeln, Weitsichtigkeit. Dies sei eine Gesellschaftsaufgabe und könne nicht an einen Festivalorganisator delegiert werden, erklärte Maurer.