Lufthansa-Flugbegleiter bestreiken München, Berlin und Frankfurt

Die Lufthansa-Flugbegleiter weiten ihre Streiks aus: Nach Berlin und Frankfurt bestreiken die Flugbegleiter der Lufthansa am Dienstag auch den Flughafen in München. Der Ausstand soll von von 13.00 Uhr bis Mitternacht dauern.

Lange Schlangen am Frankfurter Flughafen (Bild: sda)

Die Lufthansa-Flugbegleiter weiten ihre Streiks aus: Nach Berlin und Frankfurt bestreiken die Flugbegleiter der Lufthansa am Dienstag auch den Flughafen in München. Der Ausstand soll von von 13.00 Uhr bis Mitternacht dauern.

Der Ausstand in Berlin werde von 5 Uhr bis 13 Uhr, der in Frankfurt von 6 Uhr bis 14 Uhr dauern. Dies teilte die Kabinengewerkschaft Ufo am Dienstagmorgen mit.

Betroffen vom Streik sind auch Verbindungen in die Schweiz: So fallen nach Angaben auf der Lufthansa-Webseite vier Flüge von Frankfurt nach Zürich und zurück und zwei Flüge von Frankfurt nach Genf und zurück aus.

Die Swiss teilte auf ihrer Webseite mit, sie rechne nur mit geringen Auswirkungen auf den eigenen Flugbetrieb, prüfe aber die Erhöhung der Kapazitäten in Richtung Deutschland. Die von Swiss durchgeführten Flüge würden gemäss Flugplan geflogen.

„Keine Alternative“

In ihrer am Abend verbreiteten Erklärung bedauerte die Gewerkschaft UFO, „dass es zu dieser Eskalation kommen musste“. Die Verhandlungen seien jedoch „an einem Punkt angekommen, an dem es zu einem Streik keine Alternative mehr gibt“, hiess es auf ihrer Webseite.

Die UFO hat in den Verhandlungen nach drei Jahren Nullrunden neben fünf Prozent höheren Entgelten unter anderem das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs verlangt. Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken.

Am vergangenen Dienstag hatte die UFO die Verhandlungen mit der Lufthansa für gescheitert erklärt und einen unbefristeten Arbeitskampf des Kabinenpersonals angekündigt.

Chaos erwartet

Schon der erste Streik der Flugbegleiter in der Geschichte der Lufthansa hatte am Freitag in Frankfurt am Main für erhebliche Beeinträchtigungen im europäischen Luftverkehr gesorgt: Zahlreiche Lufthansa-Maschinen blieben am Boden, Flieger aus Europa durften zwischenzeitlich nicht mehr in Richtung Frankfurt am Main starten.

Die Lufthansa will einer Sprecherin zufolge zusätzliches Bodenpersonal einsetzen, um wartende Passagiere zu versorgen und ihnen bei Umbuchungen zu helfen. Fluggäste, die ihre Kontaktdaten bei der Lufthansa hinterlegt haben, sollen demnach per E-Mail oder SMS darüber informiert werden, ob ihr Flug planmässig stattfindet.

Weitere Streiks angekündigt

Fluggäste in Deutschland und Europa müssen sich zudem auf noch weiterreichende Beeinträchtigungen einstellen: Ab Mittwoch seien „flächendeckendere Streiks“ des Lufthansa-Kabinenpersonals möglich, sagte UFO-Chef Nicoley Baublies, der „Bild“-Zeitung (Dienstagsausgabe).

Die Gewerkschaft gebe der Lufthansa noch bis Dienstag eine Chance, auf das Kabinenpersonal zuzugehen, sagte Baublies. „Dann muss sie sich auf flächendeckendere Streiks einstellen.“

Ein Sprecher der Lufthansa sagte: „Unser Angebot liegt auf dem Tisch, das ist hochattraktiv, und wir erwarten, dass die UFO an den Verhandlungstisch zurückkehrt.“ Es gebe „keinen Grund“, das Angebot zu ändern.

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