Luftwaffenchef in Weissrussland wegen Teddybären-Affäre entlassen

Weil sie eine viel beachtete Protestaktion mit aus der Luft abgeworfenen Teddybären nicht verhindert haben, hat Weissrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko den Luftwaffenchef und den obersten Grenzhüter des Landes entlassen.

Protestaktion mit Teddybären führt zu Entlassungen (Symbolbild) (Bild: sda)

Weil sie eine viel beachtete Protestaktion mit aus der Luft abgeworfenen Teddybären nicht verhindert haben, hat Weissrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko den Luftwaffenchef und den obersten Grenzhüter des Landes entlassen.

Der Luftwaffengeneral Dmitri Pachmelkin und der General Igor Raschkowski wurden wegen Pflichtvernachlässigung ihrer Posten enthoben, wie das Präsidentenbüro am Dienstag in Minsk mitteilte. Fünf weitere ranghohe Vertreter der weissrussischen Führung wurden verwarnt, unter ihnen Verteidigungsminister Juri Shadobin.

Im Internet kursieren Videos von einem Kleinflugzeug, das die Grenze von Litauen nach Weissrussland überfliegt und dann Teddybären mit kleinen Fallschirmen abwirft, die Protestlosungen beispielsweise zur Lage der Menschenrechte in der ehemaligen Sowjetrepublik tragen.

Zunächst hatten die weissrussischen Behörden den Vorfall vom 4. Juli bestritten, dann aber dennoch Ermittlungen eingeleitet. Wegen des Vorfalls wurden zwei Menschen inhaftiert, der Student Anton Surjapin und der Makler Sergej Bascharimow.

Organisiert wurde die Aktion offenbar von der schwedischen Werbefirma Studio Total. Diese erklärt auf ihrer Website, sie wolle mit der Invasion der Teddybären die oppositionelle Nachrichtenwebseite Charter97 unterstützen.

In einem Video-Clip ist zu sehen, wie das Kleinflugzeug eine weissrussische Ortschaft überfliegt, bevor es die Vororte von Minsk erreicht. Rund tausend Teddybären sollen während des Fluges abgeworfen worden sein.

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